Seid auf der Hut vor
den Verlockungen des Satans! Dazu hat Papst Franziskus an diesem Freitag aufgerufen.
In seiner Predigt bei der Frühmesse in Santa Marta bezog sich der Papst auf den Text
aus dem Lukasevangelium, in dem Jesus „einen Dämon, der stumm war“, austreibt. „Als
der Dämon den Stummen verlassen hatte, konnte der Mann reden.“ Man müsse einen solchen
Text ernst nehmen, kommentierte Franziskus, und Jesus nicht als „bloßen Heiler“ darstellen.
„Es gibt ja sogar Priester, die, wenn sie diesen oder ähnliche Evangelienabschnitte
lesen, sagen: Ach, da hat Jesus eine Person von einer psychischen Krankheit geheilt.
Es stimmt zwar, dass man zu dieser Zeit Epilepsie mit dem Besessen-sein durch den
Dämon verwechseln konnte; aber es stimmt auch, dass es den Dämon gab! Und wir haben
kein Recht dazu, uns die Sache zu einfach zu machen, also zu sagen: Die waren alle
nicht wirklich besessen, sondern nur psychisch krank. Nein! Die Anwesenheit des Dämons
finden wir schon auf der ersten Seite der Bibel, und die Bibel endet auch damit, genauer
mit dem Sieg Gottes über den Dämon!“
Man solle doch bitte „nicht naiv“
sein, so der Papst. Im Übrigen habe uns Jesus einige Kriterien an die Hand gegeben,
um die Anwesenheit des Bösen wahrzunehmen. Christen dürften „nicht nur zur Hälfte
dem Sieg Jesu über das Böse folgen“; es sei „nicht übertrieben“, wenn wir als Christen
bekennen, dass Jesus uns „von der Knechtschaft des Bösen befreit“ habe. In diesem
Punkt gebe es „keine Grauzonen“. Es gebe „einen Kampf, bei dem es um unser ewiges
Heil“ gehe.
„Und wir können uns fragen: Achte ich auf mich, auf mein Herz,
auf meine Gefühle und Gedanken? Hüte ich meinen Schatz der Gnade und die Anwesenheit
des Heiligen Geistes in mir? Oder denke ich: Ach, das wird schon alles gutgehen? Aber
wenn du nicht auf dich aufpasst, kommt der, der stärker ist als du... Es gibt drei
Kriterien. Niemals die Wahrheit verwässern, dass Jesus gegen den Dämon kämpft: erstes
Kriterium. Wer nicht mit Jesus ist, der ist gegen ihn: zweites Kriterium. Es gibt
keine Halbheiten. Auf unser Herz achten, weil der Dämon schlau ist: drittes Kriterium.
Nie ist er ganz fortgejagt, erst am letzten Tag wird das soweit sein!“