D: Zentralrat der Juden sieht Kirchen als „neue Allianzpartner“
Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, sieht die
Kirchen als „neue Allianzpartner“ an. Diese Entwicklung sei „ganz wunderbar“, sagte
er der Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“. Graumann wörtlich: „Wer hätte das vor
einigen Jahren oder Jahrzehnten zu träumen gewagt?“ Er würdigte insbesondere das langjährige
Engagement des EKD-Ratsvorsitzenden, Nikolaus Schneider, für die Aussöhnung zwischen
Juden und Christen. Schneider sei einer der Ersten gewesen, die sich im vergangenen
Jahr in der Debatte um die religiöse Beschneidung an die Seite der Juden gestellt
hätten. Der EKD-Ratsvorsitzende wird zum Auftakt des Jüdischen Gemeindetages am 21.
November in Berlin mit dem Leo-Baeck-Preis geehrt.
Dass der viertägige jüdische
Gemeindetag in diesem Jahr mit einer interkonfessionellen Begegnung beginnt, wertet
Graumann als „politisches Zeichen“ und eine „Geste der ausgestreckten Hand“. Er hofft,
dass von dem Treffen eine ähnliche Wirkung ausgeht wie von den Evangelischen Kirchentagen
und den Katholikentagen, wenn auch in kleinerer Dimension.