2013-10-10 14:47:03

„Pacem in terris“ als Instrument gegen Christenverfolgung


RealAudioMP3 50 Jahre „Jubiläum“ feiert die Friedensenzyklika „Pacem in terris“ in diesem Jahr, und immer noch ist sie aktuell: Das Schreiben von Papst Johannes XXIII. – der im nächsten Jahr heiliggesprochen wird – hat auch in der heutigen Zeit eine wichtige Bedeutung. Das betont gegenüber Radio Vatikan der frühere Nuntius in Ägypten und ehemalige Präsident des Päpstlichen Rats für den interreligiösen Dialog, Erzbischof Michael Fitzgerald. Der in Jerusalem lebende Kirchenmann nahm an einer Konferenz in Rom zum Jubiläum der Friedensenzyklika teil.

Die Enzyklika „Pacem in terris“ wurde in der Zeit des Kalten Krieges geschrieben. Zwar sei dieser Konflikt zwischen dem Westen und der Sowjetunion längstens vorüber, doch der Inhalt des Papstschreibens sei weiterhin aktuell, betont Erzbischof Michael Fitzgerald.

„Diese Enzyklika spricht natürlich nicht explizit von Christenverfolgung, auch ging es in dem Schreiben nicht darum, etwas oder jemand zu verurteilen. Johannes XXIII. hat darauf hingewiesen, was für die Menschen gut ist. Und darunter fällt beispielsweise die Religionsfreiheit.“

Dies sei das Problem in vielen Ländern im Nahen Osten oder in Afrika, so Erzbischof Fitzgerald weiter.

„Es geht darum, dass man den eigenen Glauben nicht nur privat sondern auch in der Öffentlichkeit bekunden darf. Weiter betonte Johannes XXIII. in seinem Schreiben, dass man auch das Recht habe, die Religion zu wechseln. Das sind Punkte, die heute in vielen islamischen Ländern Probleme bilden.“

Der Arabische Frühling sei ein Hinweis, dass auch Muslime im Nahen Osten und Nordafrika sich mit den grundlegenden Fragen rund um die Menschenrechte auseinandersetzen wollen, so der ehemalige Nuntius in Ägypten. Was die Menschen in islamisch geprägten Ländern brauchten, fügt Erzbischof Fitzgerald an, sei die Achtung der Grundrechte.

„Was der nächste Schritt wäre, ist ein tiefgründiger Dialog und die Auseinandersetzung über die Menschenrechte. Das ist meiner Meinung nach der wichtigste Bereich beim jetzigen interreligiösen Dialog. Das würde auch dazu führen, dass muslimische Politiker klarer als bisher beispielsweise Christenverfolgungen anprangern. Ich bin da sehr zuversichtlich, denn es gibt etliche Beispiele von Ländern und muslimische Ministern, die Klartext gesprochen haben.“

(rv 10.10.2013 mg)








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