Woelki: Wiederverheiratete Geschiedene sind willkommen
In der Diskussion um den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen hat der Berliner
Kardinal Rainer Maria Woelki den Vorstoß des Erzbistums Freiburg in der Tendenz
begrüßt. „Geschiedene, die wieder geheiratet haben, leben in unseren Pfarrgemeinden
und sie sind hier willkommen, sie gehören zu uns“, sagte der Erzbischof am Dienstag
in Berlin. Woelki erklärte: „Die pastorale Not, die damit verbunden ist, kenne ich
gut, sie brennt mir unter den Nägeln.“ Es sei richtig, darauf den Blick zu richten.
„Wir sollten alles tun, was in unserer Kirche möglich ist, um diese Not zu lindern“,
betonte der Kardinal. Zugleich verwies er darauf, dass die Unauflöslichkeit der Ehe
ein Gebot Jesu sei.
Das Bistum Eichstätt warnte vor Alleingängen. „Die
Glaubwürdigkeit und pastorale Klugheit erfordert gerade in dieser Frage eine einheitliche
Praxis über Bistumsgrenzen hinweg“, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten
Erklärung. Die Diözese gehe davon aus, dass eine von der Bischofskonferenz eingesetzte
Arbeitsgruppe entsprechende Hilfen zum Umgang mit Wiederverheirateten vorlegen werde
„und dabei nicht übersehen wird, dass die katholische Kirche in Deutschland mit ihren
Diözesen Teil der Weltkirche ist“. Gleichzeitig verwies das Bistum auf eine eigene
„Orientierungshilfe für die Pastoral mit wiederverheirateten Geschiedenen“ aus dem
Jahr 1996. Darin werde ausdrücklich erklärt, dass die Betroffenen in Pfarrgemeinderat
und Kirchenverwaltung als reguläre Mitglieder mitwirken können. Dies gelte ebenso
für die Übernahme des Patenamtes.