Papst informiert sich laufend über Lage auf Lampedusa
Papst Franziskus informiert
sich laufend über die derzeitige Lage in Lampedusa. Nach dem jüngsten Flüchtlingsdrama
vor der Mittelmeerinsel hat Franziskus den päpstlichen Almosenmeister, Kurienerzbischof
Konrad Krajewski, auf die Insel entsandt. Krajewski wird zwei Tag lang die Bergungsarbeiten
der Opfer mitverfolgen. Laut der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ hat der Erzbischof
die Geretteten im Aufnahmezentrum von Lampedusa besucht und lange mit ihnen gesprochen.
Dabei versicherte er sie der tiefen Anteilnahme und Nähe des Papstes, der für die
Opfer bete. Zudem sicherte er den Menschen konkrete kirchliche Hilfen zu. Vergangene
Woche war vor Lampedusas Küste – nicht weit von Zypern entfernt – ein Flüchtlingsboot
mit etwa 500 Menschen gekentert.
Für den maronitischen Erzbischof von Zypern,
Youssef Soueif, handelt es sich um eine Tragödie, die nicht nur die Mittelmeerinsel
betrifft. Alle Europäer seien gleichermaßen für das Drama mitverantwortlich, so der
maronitische Erzbischof gegenüber Radio Vatikan.
„Es ist doch eine Tatsache,
dass niemand wirklich glücklich ist, sein Land verlassen zu müssen. Die Flüchtlinge,
die nach Europa kommen wollen, tun das nicht, weil sie hier ihre Ferien verbringen
wollen. Sie verlassen ihr Land, weil sie leiden und auf der Suche nach einem besseren
Leben sind. Das müssen wir respektieren.“
Nach Angaben italienischer Behörden
wurden nach dem Schiffsunglück bisher mehr als 180 Tote geborgen. Es bestehe kaum
noch Hoffnung, dass unter den rund 100 noch vermissten Bootsflüchtlingen noch Überlebende
sind. Die meisten von ihnen werden in dem Wrack des Schiffes in 47 Meter Tiefe vermutet,
das am Donnerstag vor der Küste in Brand geriet und sank. Erzbischof Soueif:
„Ich
verstehe, dass es eine Einwanderungspolitik mit Regeln und offiziellen Abläufen geben
muss. Wichtig ist und bleibt jedoch, dass immer ein Kontext des Respekts geschaffen
wird. Wer Hilfe benötigt, dem muss geholfen werden. Ich rufe deshalb die politischen
Verantwortlichen auf, sich verstärkt für eine gastfreundliche Politik einzusetzen,
damit Flüchtlinge eine Chance haben.“