2013-09-14 11:47:09

D: Kardinal Meisner stärkt Bischof Tebartz-van Elst


RealAudioMP3 Während Kurienkardinal Giovanni Lajolo noch zum „brüderlichen Besuch“ im Bistum Limburg weilt und sich vor Ort ein Bild von der Lage macht, stärkt der Kölner Erzbischof Kardinal Joachim Meisner dem Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst den Rücken. Im Interview mit dem Kölner Domradio sagte Meisner am Freitag:

„Man muss dem Bischof helfen, wo man nur kann. Ich höre das auch von vielen jungen Priestern, die völlig hinter dem Bischof stehen. Darum ist es mit unbegreiflich, dass sich da so eine Wolke über ihn gelegt hat. Und wie die Medien sich geradezu gegen ihn verschworen haben! Hier wird ein Kampf gekämpft, ich weiß gar nicht, wogegen. Ich habe manchmal den Eindruck, es geht einzig und alleine um seine theologische Haltung und seinen Stil der Verkündigung.“

Der Kölner Kardinal, der auch selbst schon so manchen Mediensturm erlebt hat, wirft den Medien einseitige Berichterstattung vor: Über eine Liste mit 4.500 Unterschriften von Frankfurter Katholiken, die die Abberufung des Bischofs fordern, werde informiert. Dass einen Tag zuvor eine Liste mit 5.000 Unterschriften für den Bischof vorgelegt worden sei, werde hingegen nicht einmal erwähnt. Dem Limburger Bischof wird unter anderem mangelnde Kommunikation vorgeworfen, auch die Baukosten für das neue Diözesane Zentrum werden von vielen kritisiert. Seit Montag dieser Woche ist nun ein Gesandter des Vatikans, Kurienkardinal Giovanni Lajolo, im Bistum Limburg unterwegs. Der frühere Nuntius in Deutschland führt Gespräche mit dem Bischof, mit den Bischöfen benachbarter Bistümer sowie mit dem Limburger Domkapitel, mit Priestern und Laien. Lajolos Besuch in Limburg sei positiv und keinesfalls ein Alarmsignal, widerspricht Meisner einer Einschätzung des Mainzer Kardinals Karl Lehmann:

„Die Situation ist so angeheizt worden durch die Medien. Das ist das Typische und Schöne an der katholischen Kirche: Wenn etwas so verwickelt ist, haben wir den Heiligen Stuhl, der dann von außen kommt und sich die Situation von innen anschaut. Und uns hilft, um aus dieser Situation herauszukommen. Es ist eine gefährliche Situation, aber ich bin der Meinung, sie ist nicht dem Bischof zuzuschreiben, sondern all denen, die wahrscheinlich mit seiner Theologie und mit seinem pastoralen Stil nicht zufrieden sind.“

Er hoffe, dass Kardinal Lajolo helfen könne, die Lage wieder zu entspannen, damit die Kirche nicht durch solche Auseinandersetzungen aufgerieben werde, so Meisner. Wie lange Lajolo in Limburg bleibt, ist noch offen, sicher ist nur, dass er nicht vor Sonntag nach Rom zurückreisen wird.

(domradio/kna 14.09.2013 sta)








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