2013-09-04 14:30:45

Auch Muslime und Juden beten mit


Auch aus nicht-christlichen Religionen gibt es ein Echo auf den Friedensappell von Papst Franziskus für Syrien. Der Großmufti von Damaskus, Ahmad Badreddin Hassou, hat nach Angaben der Nachrichtenagentur fides einen Brief an den Papst geschrieben. Darin bekräftigt er seinen Wunsch, wenn möglich an der Gebetswache vom Samstag auf dem römischen Petersplatz teilzunehmen. Er schlägt ein interreligiöses Gebetstreffen vor. Sollte ihm die Romreise nicht möglich sein, will Hassou von Syrien aus die Initiative von Franziskus unterstützen; dazu ermuntert er alle syrischen Muslime. Der Großmufti ist spiritueller Führer der sunnitischen Muslime in Syrien. In seinem Brief urteilt er, die Gebetsinitiative sei von den „Gesetzen des Himmels“ bestimmt und „gut für die ganze Menschheit“. Franziskus stelle sich „gegen alle, die das strahlende Licht des Glaubens, der Liebe zum Nächsten, des Erbarmens und des Friedens verstecken“ und „das Land Abrahams, Moses, Jesu und Mohammeds zerstören wollen“. Der Papst liege mit seiner Initiative auf einer Linie „mit den Propheten und Gesandten Gottes“.

Der römische Oberrabbiner Riccardo Di Segni verspricht dem Papst für nächsten Samstag auch die Gebete der römischen jüdischen Gemeinde für Syrien und einen Nahost-Frieden. „Die tragischen Ereignisse in der Region, die nahe am Land Israel liegt, machen uns betroffen und machen unsere Gebete noch drängender“, schreibt Di Segni. Gleich nach Ende der jüdischen Neujahrsfeiern würden die römischen Juden „in Einklang sein mit allen, die am nächsten Samstag für die Verteidigung des Lebens und der menschlichen Würde beten werden“.

In der syrischen Hauptstadt Damaskus wollen sich „alle Bischöfe und Christen am Fasten und Beten für den Frieden beteiligen“. Das Gebet sei „unsere letzte Chance, um die Gewalt zu stoppen“. Das sagte der katholisch-maronitische Erzbischof von Damaskus, Samir Nassar, der Nachrichtenagentur fides. Zu den christlichen Gebeten hätten sich auch „viele Muslime“ angekündigt; zahlreiche ökumenische und interreligiöse Gebetstreffen seien für Samstag in der syrischen Hauptstadt in Vorbereitung, darunter eine Gebetswache in der Pauluskirche von Tabbaleh, die an die Bekehrung des Völkerapostels erinnert.

Auch der syrisch-orthodoxe Erzbischof von Jazirah und Euphrat, Eustathius Matta Roham, lädt seine Gläubigen im Osten Syriens zu Gebetsaktionen ein. Es tröste ihn, „dass viele Menschen in aller Welt die Situation und die Dringlichkeit des Friedens verstehen“. Auch im Libanon und in anderen Ländern des Nahen Ostens wollen sich nach seinen Angaben orthodoxe und protestantische Gemeinden am 7. September der Initiative des Papstes anschließen. Die Vollversammlung der katholischen Bischöfe im Heiligen Land hofft nach den Worten eines Statements, „dass das Echo des Gebets aufsteigt und den Lärm der Kriegstrommeln übertönt“.


(rv/fides/ansa 04.09.2013 sk)








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