Päpstlicher Friedensrat: „Syrienkrise droht sich auszuweiten“
Ein Angriff westlicher
Kräfte in Syrien könnte den Krieg dort ausweiten, auch über die Landesgrenzen hinweg.
Vor dieser Gefahr hat der Sekretär des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden
gewarnt. Erzbischof Mario Toso entwirft im Interview mit Radio Vatikan ein erschreckendes
Szenario:
„Wie Papst Franziskus mit seinem Appell beim Angelus am Sonntag
zu verstehen gegeben hat, müssen wir sehr besorgt sein: Es zeichnen sich beängstigte
Verhaltensweisen bei den Großen dieser Welt ab. Ein bewaffneter Einsatz kann aber
nicht die Lösung des Konfliktes in Syrien sein! Die Gewalt würde so nicht vermindert
– im Gegenteil, es besteht das Risiko, dass sie sich auf andere Länder ausbreiten
könnte: Der Konflikt in Syrien enthält alle Voraussetzungen um zu einem Krieg zu werden,
der weltweite Dimensionen erreicht. Bei Gewalt oder einem gewaltsamen Konflikt kommt
keiner ohne Schaden davon.“
Der Vatikanvertreter hält bei einem Militäreinsatz
in Syrien einen Flächenbrand also für wahrscheinlich. Es gebe deshalb keine andere
Alternative als Friedensverhandlungen und Dialog, so der Erzbischof. Dies sei möglich,
wenn man in gegenseitigem Respekt und aus Liebe handele. Ein Militäreinsatz hingegen
erzeuge nur weiter Krieg, wird Erzbischof Toso nicht müde zu betonen.
„Beim
Angelus hat Papst Franziskus den Krieg verdammt, der wahllos Waffen einsetzt und vor
allem die unschuldige Zivilbevölkerung trifft. Gewalt bringt niemals Frieden! Krieg
führt zu Krieg, denn er führt die Völker in eine tödliche Spirale. Er trägt in sich
das falsche Bild, andere beherrschen und zerstören zu wollen. Unter diesen Voraussetzungen
wird ,der Andere’ immer ein Feind, ein Gegner sein und niemals ein Bruder. Der Krieg
hört so niemals auf, und die Argumente der Gerechtigkeit verhallen ungehört.“