2013-09-02 12:37:45

Papstmesse: „Tötet nicht mit Worten“


RealAudioMP3 Wo Gott ist, da gibt es keinen Hass, keinen Neid – und es gibt nicht dieses Geschwätz, was den Nächsten tötet: Mit dieser Botschaft in seiner Predigt nahm Papst Franziskus an diesem Montag die täglichen Messfeiern im Gästehaus Santa Marta wieder auf, die er über den Sommer ausgesetzt hatte.

Die Menschen der Heimat Jesu hätten den Sohn Gottes verehrt, so der Papst mit Bezug auf das Evangelium des Tages. Aber sie hätten ein Wunder gewünscht, etwas Aufsehen erregendes, um glauben zu können. Jesu Antwort, dass sie keinen Glauben hätten, lässt sie wütend werden.

„Schaut hin, wie die Dinge sich ändern: Sie beginnen mit etwas Schönem, mit Verehrung, und sie enden mit einem Verbrechen: Sie wollen Jesus töten. Das geschieht aus Eifersucht und Neid und all diesen Dingen. Und das geschieht nicht nur vor zweitausend Jahren, das passiert jeden Tag in unseren Herzen und Gemeinschaften: Wenn man in einer Gemeinschaft sagt: ‚ah, wie gut, das haben wir geschafft!’, am ersten Tag gut darüber spricht, am zweiten nicht mehr und am dritten mit dem Tratschen beginnt und es damit endet, dass man es zerrupft...“

So wollten die Nazarener „Jesus töten“, so der Papst weiter:

„Die, die in einer Gemeinschaft über die Geschwister schwatzen und tratschen, über die Mitglieder dieser Gemeinschaft, wollen töten: Es ist genau dasselbe. Der Apostel Johannes sagt in seinem ersten Brief, im dritten Kapitel, Vers 15c: ‚Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder’. Wir haben uns an das Geschwätz und den Tratsch gewöhnt. Aber wie oft ist unsere Gemeinschaft, auch unsere Familie, eine Hölle, wo dieses Verbrechen des Tötens des Bruders und der Schwester durch die Sprache wohnt.“

Eine Gemeinschaft oder eine Familie wird also durch Neid, den der Teufel ins Herz sähe, zerstört, so der Papst: Der eine spricht schlecht über den nächsten – dies sei eine Form der Zerstörung. In diesen Tagen werde viel über den Frieden gesprochen, fuhr der Papst fort, die Opfer der Waffen seien deutlich sichtbar. Jedoch gelte es auch an die „Waffen des Alltags“ zu denken, führte Franziskus weiter aus: „Die Sprache, das Geschwätz, den Tratsch“. Jede Gemeinschaft – so schloss der Papst seine Predigt – müsse gemeinsam mit dem Herrn leben, „wie im Himmel“:

„Damit Friede in einer Gemeinschaft lebt, in einer Familie, in einem Land, in der Welt, müssen wir so anfangen: Beim Herrn sein. Wo der Herr ist, gibt es keinen Neid, gibt es diese Verbrechen nicht, gibt es den Hass nicht, nicht die Eifersucht. Da ist Geschwisterlichkeit. Erbitten wir das vom Herrn: Niemals den Nächsten mit unseren Worten zu töten, immer beim Herrn zu sein, so dass wir alle im Himmel wohnen. So sei es.“

(rv 02.09.2013 ord)











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