Ratzinger-Schülerkreis: „Es geht um die Zukunft unserer Treffen“
Erstmals seit der
Gründung des Ratzinger-Schülerkreises findet das Treffen ohne seinen Professor, den
jetzt emeritierten Papst Benedikt XVI. statt. Für den Organisator des Schülerkreises
und Verantwortlichen der dazugehörige Stiftung, den Salvatorianerpater Stephan Horn,
geht es deshalb beim diesjährigen Treffen vor allem darum, über die Zukunft dieser
Begegnungen zu sprechen. Am kommenden Freitag und Samstag treffen sich in Castelgandolfo
die ehemaligen Studenten Joseph Ratzingers sowie im neuen Schülerkreis jene Wissenschaftler,
die über die Theologie Ratzinger studiert haben. Horn sagte gegenüber Radio Vatikan:
„Papst
Benedikt wird nicht mehr an dem Treffen selber teilnehmen. Das bedeutet vor allem,
dass er nicht an den theologischen Diskussionen teilnimmt. Wir werden aber immerhin
die Möglichkeit haben, mit ihm eine Heilige Messe zu feiern. Er wird uns dann auch
begrüßen. Auf diese Weise ist die Verbindung mit ihm immer noch da. Auch werden wir
weiterhin seinen Rat bei der Auswahl der Referenten und Themen haben. Auch sind wir
weiterhin durch Korrespondenz und Besuche mit ihm verbunden.“
Beim diesjährigen
Treffen des Schülerkreises, das am 31. August in Castelgandolfo startet, wird der
französische Religionsphilosoph Rémi Brague sprechen. Er doziert in Paris und München.
Papst Benedikt schätze ihn sehr, so P. Horn. Dass der emeritierte Papst nicht an dem
Treffen persönlich teilnimmt, habe auch damit zu tun, dass Benedikt XVI. selber betonte,
er wolle „der Welt verborgen bleiben“.
„Ich finde das auch vollkommen richtig,
dass er seine Grundentscheidung auch wirklich durchtragen will. Das wäre sonst der
Anfang von anderen Auftritten gewesen, und er wäre dann irgendwie aus seinem kontemplativen
Leben herausgerissen.“
Beim diesjährigen Treffen wird über die „Gottesfrage
im Hinblick der Säkularisierung“ debattiert. Doch ein weiteres wichtiges Anliegen
des Treffens, an dem auch die Kardinäle Christoph Schönborn und Kurt Koch teilnehmen,
sei in diesem Jahr überhaupt die Zukunft des Schülerkreises, so Pater Horn.
„Denn
wir müssen uns überlegen, ob wir die Schülertreffen weiterführen wollen. Ich glaube,
dass dies der Fall sein sollte. Auch soll es darum gehen, ob wir mit dem neuen Schülerkreis
verwachsen werden. Das sind die eigentlichen Fragen. Ich denke auch, dass wir in Castelgandolfo
bleiben werden und dass wir, solange der Heilige Vater noch lebt, jeweils am Sonntag
zu ihm kommen.“
Der Ratzinger-Schülerkreis und die damit verbundene Stiftung
sind ein Zusammenschluss von Doktoranden und Habilitanden aus den Jahren der Lehrtätigkeit
Joseph Ratzingers an den Universitäten von Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg.
Erstmals trafen sie sich 1978, um die Weihe ihres Lehrers zum Erzbischof von München-Freising
zu feiern. Seit 2008 gibt es auch einen neuen Schülerkreis. Dabei handelt es sich
um eine Gruppe von Theologen, die sich durch Studium und Forschung in den verschiedenen
theologischen Disziplinen auf besondere Weise der Theologie von Joseph Ratzinger verbunden
und verpflichtet wissen. Sie tagen separat zum eigentlichen Schülerkreis bis zum 3.
September in Castelgandolfo.
Hier mehr Informationen zur Stiftung im Internet: http://ratzinger-papst-benedikt-stiftung.de/schuelerkreis.html