Im Kloster von Dair
Mar Musa, dem Kloster des heiligen Moses von Abessinien, wird an diesem Dienstag ein
Gebetstag für Frieden in Syrien und für die Freilassung von Pater Paolo Dall’Oglio
abgehalten. Der Geistliche, der das Kloster im Jahr 1982 neu gegründet hatte, wurde
vor etwa einem Monat in Syrien entführt. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt Pater
Jihad Youssef, einer der Mönche des Klosters:
„Einige Mönche und Nonnen
versammeln sich zum Gebet, denn die Situation ist nicht mehr so, wie noch vor zwei
oder drei Jahren, als im Kloster mehrere hundert Personen waren. Jetzt kommen nicht
mehr viele Pilger, wir sind noch etwa acht Leute hier. Wir haben über Radio Vatikan
bereits um Solidarität gebeten und wiederholen unseren Aufruf nun: Katholiken und
Nicht-Katholiken, Christen und Nicht-Christen, betet für den Frieden in Syrien und
überall dort, wo es Konflikte gibt und Ungerechtigkeit. Beten wir für unsere Lieben
und für unseren geliebten Pater Paolo Dall’Oglio.“
Auch wenn es immer
noch keine Nachrichten über Pater Dall’Oglio gibt, haben die Mönche in dem von ihm
gegründeten Kloster Hoffnung:
„Wir hoffen weiter und wir hoffen bis zuletzt.
Nicht nur, dass er befreit wird, sondern auch, dass es ihm gut geht und er gesundheitlich
und geistlich in einem guten Zustand ist. Wir haben keine Bestätigung, keine sichere
Information dazu, wie es ihm geht. Aber wir hoffen – gegen alle Hoffnung’, wie der
Heilige Paulus sagt.“
Im Laufe der Jahre wurden in dem Kloster auch Mitglieder
anderer Religionsgemeinschaften als Gäste aufgenommen, so dass eine gemischt ökumenische
Gemeinschaft entstanden ist, die sich für den Dialog zwischen Christentum und Islam
einsetzt. Daran habe sich auch jetzt nichts geändert, erklärt Pater Jihad Youssef:
„Wir beten weiter für den Islam, mit dem Islam und für eine bessere Menschheit.“