Papst Franziskus hat
am Samstag einen Pfarrer aus einem Armenviertel in der Nähe von Buenos Aires zur Privataudienz
empfangen. José Maria di Paola ist in Argentinien für seinen Einsatz gegen Armut,
Drogen und Kriminalität bekannt. Im Interview mit Radio Vatikan berichtet er von der
Begegnung, bei der er seinen früheren Erzbischof richtiggehend „verjüngt“ erlebt habe.
Di Paola brachte dem Papst einige Briefe und Geschenke von Bewohnern der Armenviertel
„villas“ mit, u.a. einigen ehemaligen Drogenabhängigen, denen er vor fünf Jahren am
Gründonnerstag die Füße gewaschen hatte. Der Papst wolle, so Di Paola, dass die Kirche
weiter an der Peripherie präsent sei:
„Ich denke, am besten unterstützen wir
den Papst, wenn wir unserer Arbeit treu bleiben, wie zuvor. Und mit der Erfahrung,
die wir mit dem Papst gemacht haben und unseren Leuten auch andere Priester zu ermutigen,
an den Peripherien zu leben. Wir wissen, dass viele Priester überall auf der Welt
dies tun, aber man muss ihnen Mut machen, weil das für alle ein Zeugnis für das Evangelium
ist, nicht nur für die, die an den Peripherien leben, sondern auch für diejenigen,
die dorthin gehen. So kann eine Gemeinschaft entstehen zwischen zwei Welten, die oft
getrennt sind wegen des Materialismus und des Individualismus. Als Bergoglio in Buenos
Aires war, betrachtete er die Stadt von der Peripherie aus. Dieser Blick ist sein
großer Beitrag an die Kirche von Buenos Aires.“
Franziskus war vor seiner
Wahl zum Papst seit 1998 Erzbischof von Buenos Aires. Er fordert immer wieder, dass
die katholische Kirche eine Kirche für die Armen sein müsse. Während seiner Brasilien-Reise
besuchte er Ende Juli selbst ein Armenviertel in Rio de Janeiro. Di Paola hatte zuvor
vor den Teilnehmern des italienischen Katholikentages in Rimini von seinen Erfahrungen
berichtet.