Nicht die Religion
ist schuld an der Gewalt in mehreren Ländern im Nahen Osten. Das hat der Kustode des
Heiligen Landes im Gespräch mit Radio Vatikan betont. Der Franziskanerpater Pierbattista
Pizzaballa sagte, die einfachen Menschen wollten diese Auseinandersetzungen nicht,
sie wollten einfach in Ruhe und Freiheit leben.
„Wenn vom Nahen Osten die
Rede ist, wird Religion oft instrumentalisiert. In Wahrheit geht es hier um Machtkämpfe
zwischen Gruppen und Ländern – natürlich aus dem Ausland –, die die Kontrolle über
die Transportwege haben wollen oder einfach mehr Macht. Es sind weder der Islam, noch
das Christentum, die die derzeitigen brutalen Kriege schüren.“
Sehr positiv
sei in der islamischen Welt die persönliche Botschaft des Papstes zum Fastenbrechen
am Ende des Ramadan aufgenommen worden, so Pizzaballa weiter. Das sei ein positives
Signal. In diese Richtung müsse man arbeiten und zugleich jegliche Art von Instrumentalisierung
vermeiden. – Pizzaballa steht der Franziskanerkustodie vor, die seit dem Mittelalter
die Heiligen Stätten in Jerusalem, Israel, Palästina, Jordanien, Syrien und Zypern
betreut.