Die katholische Kirche will einen amtsenthobenen Priester aus dem Klerikerstand entlassen.
Er hatte im September 2011 unmittelbar vor dem Deutschlandbesuch von Papst Benedikt
XVI. einen kirchenrechtlich nicht erlaubten Gottesdienst gefeiert. Der Essener Bischof
Franz-Josef Overbeck beantragte für den aus seiner Diözese stammenden suspendierten
Geistlichen Christoph Schmidt in Rom die Entlassung aus dem Klerikerstand. Das geht
aus Unterlagen hervor, die Schmidt am Freitag in Köln veröffentlichte. Schmidt hatte
gemeinsam mit dem ebenfalls amtsenthobenen Priester Norbert Reicherts im Vorfeld des
Papstbesuches am 21. September 2011 in Berlin zu einem „Abendmahl mit Christen verschiedener
Konfessionen“ eingeladen. Schmidt und der aus dem Erzbistum Paderborn stammende Reicherts
hatten ihr Priesteramt Ende der 1990er Jahre niedergelegt und leben offen als homosexuelles
Paar zusammen. In Köln leiten sie ein kirchlich nicht anerkanntes Seelsorgezentrum.
Das Austeilen der Kommunion etwa an wiederverheiratete Geschiedene stellt nach katholischem
Kirchenrecht Ungehorsam dar.