Zentralafrikanische Rep.: 100.000 Kinder als Sklaven
Etwa 100.000 Kinder
in der Zentralafrikanischen Republik befinden sich einem Zustand der Versklavung.
Das gab das Kinderhilfswerk „Save the Childern“ am Montag bekannt. Das afrikanische
Land ist für seine politische Instabilität bekannt. Seit der Unabhängigkeit von Frankreich
1960 kennzeichnen mehrere Putschversuche, Militärrevolten und Staatsstreiche die Geschichte
des Landes. Kinder gehörten bisher immer zu den größten Verlierern, wie die Leiterin
von „Save the Children“-Zentralafrika, Maria Wangechi, gegenüber Radio Vatikan sagt.
„Die
Kinder in diesem Land gehen nicht zur Schule. Sie werden eingeschüchtert oder sexuell
missbraucht. Es gibt hier keine staatliche Einrichtung, die sich um das Wohl der Kinder
kümmert. Falls sich dies nicht rasch ändern wird, dann werden wir ein großes Problem
hier in Zukunft haben.“
Wangechi appelliert an die internationale Staatengemeinschaft,
sich konkret – also finanziell und materiell – für die Zentralafrikanische Republik
einzusetzen. Die Übergangsregierung sei nicht in der Lage, die anhaltende Gewalt zu
beenden. Vor diesem Hintergrund wurde Übergangspräsident Michel Djotondia am Sonntag
vereidigt. In 18 Monaten will er Wahlen zulassen.
„Organisationen wie ,Save
the Children´ könnten helfen. Aber dazu müsste die UNO stärker als bisher, sich für
den Frieden in dem Land einsetzen. Wir selber sind ja bereits vor Ort und kümmern
uns um viele Kinder. Aber der ganze politische und soziale Kontext ist sehr schwierig
für uns. Ich nenne nur einige Zahlen: 1,6 Millionen Menschen brauchen dringend Hilfe,
206.000 Leute sind auf der Flucht, davon befinden 60.000 in den benachbarten Ländern.“
Auch
die UNO Notfallkoordinatorin Valerie Amos findet, dass die Zentralafrikanische Republik
dringend Unterstützung brauche, berichtet die Deutsche Welle. Amos hat vor Kurzem
das Land besucht und dem UNO-Sicherheitsrat ein Bericht vorgelegt. Ihr Fazit: Das
Land laufe Gefahr, „komplett auseinanderzufallen“. Sie fordert eine Budgeterhöhung
für Wasser- und Hygieneprojekte des Krisenlandes sowie Hilfestellungen für die Afrikanische
Union (AU). Die AU will eine 3.500 Mann starke Friedenstruppe entsenden – fordert
aber Unterstützung von den Vereinten Nationen.
UNO-Generalsekretär Ban Ki
Moon sieht ebenfalls dringenden Handlungsbedarf. Er hat dem Land weitere Sanktionen
angedroht, falls Morden und Plündern nicht aufhören. Wie diese Sanktionen genau aussehen
könnten und ab wann sie greifen sollen - darüber will der Sicherheitsrat erst noch
beraten.