2013-08-19 10:26:56

Kauder: Gemeinsam für Religionsfreiheit in Ägypten einstehen


RealAudioMP3 Laut Volker Kauder stehen die Kopten in Ägypten unter Druck wie seit Jahren nicht mehr. Im Interview mit dem Kölner Domradio erklärt der Unionsfraktionschef, warum er die Solidarität anderer islamisch geprägter Staaten vermisst. Kauder:

„Ich glaube, dass es die seit vielen Jahren schwierigste Situation für die koptischen Christen ist. Es war ja schon nicht einfach in der Mubarak-Zeit, aber in ihr konnten die Christen einigermaßen leben. Doch seit dem Sturz von Mubarak und einer kurzen Übergangszeit sind sie wieder sehr stark unter Druck geraten. Und jetzt vor allem, weil sie sich auch stärker öffentlich zeigen und für ihre Belange eintreten.“

Die Christen seien zur Zielscheibe geworden, „weil sie ziemlich deutlich gezeigt haben, dass sie die Entmachtung Mursis im Grundsatz für richtig gehalten haben“, so Kauder.

„Aber eines ist auch klar: Die Muslimbrüder in Regierungsverantwortung waren drauf und dran, eine islamische Republik aufzubauen; das hatte ja auch die Verfassung gezeigt. Die Christen waren zunehmend unter Druck geraten.“

Kauder plädiert dafür, die islamischen Länder sollten die radikalen Muslime dazu aufrufen, die Christen und ihre Kirchen zu schonen.

„Ein solcher Aufruf wäre ein Zeichen der Solidarität von gläubigen Menschen. Wenn ich für Religionsfreiheit eintrete - auch in anderen Ländern - tue ich das ja nicht nur für Christen, die mir natürlich besonders nahe stehen als Christ, sondern ich trete für Religionsfreiheit ein. Und ich sage auch: Wie die Muslime hier in Deutschland ihre Moscheen bauen dürfen, will ich, dass Christen in allen Ländern ihre Kirchen bauen dürfen. Und diese gemeinsame Solidarität fehlt mir einfach: Dass sich alle, die glauben, für die Religionsfreiheit einsetzen. Aber große Hoffnungen mache ich mir nicht.“

(domradio 19.08.2013 mg)








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