2013-08-17 12:30:57

Libanon: „Das Land ist Opfer von Machtspielen“


RealAudioMP3 In einem Vorort von Beirut hat eine Autobombe am Freitag 22 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt. Wie die Nachrichtenagentur AsiaNews berichtet, explodierte die Bombe in einem Viertel, das von der schiitischen Hisbollah-Bewegung kontrolliert wird. In einem Video erklärt sich eine bisher unbekannte Gruppe mit dem Namen „Brigade von Aischa“ für die Tat verantwortlich. Viele Libanesen lehnen die Beteiligung der Hisbollah am Bürgerkrieg in Syrien ab. Die Hisbollah kämpft auf der Seite des Regimes von Präsident Baschar al-Assad. Am Samstag rief die libanesische Regierung zu einem nationalen Tag der Trauer auf.

Was nun in Beirut passiert ist, sei die Folge von Machtspielen im Nahen Osten. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Generalvikar des maronitischen Patriarchats in Beirut, Paul Nabil Sayyah.

„Ich glaube nicht, dass Hisbollah mit Gewalt auf das Attentat reagieren wird. Das läge nicht in ihrem Interesse und würde eine neue große Gewaltwelle zwischen Schiiten und Sunniten in dem Land auslösen. Ich glaube, dass Hisbollah so weise ist, um nicht in diese Falle zu tappen.“

Das Hauptproblem des Libanons, so Nabil Sayyah, sei die „Einmischung ausländischer Kräfte“.

„Reden wir Klartext: es geht um Auseinandersetzungen zwischen Saudi-Arabien und der Türkei, die beide gegen den Iran sind. Dieser Konflikt wird aber auf eine internationale Ebene geführt. Ich verstehe nicht, weshalb die internationale Gemeinschaft weiterhin Waffen an Syrien ausliefert und zwar sowohl an die Rebellen als auch an das Regime. Wer das Problem lösen will, müsste vielmehr die vorhin genannten Staaten ansprechen. Doch ich glaube, es geht um das Waffengeschäft und daran verdienen etliche Leute viel Geld.“

(asianews/rv 17.08.2013 mg)







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