2013-08-09 11:03:12

USA: Widerstand gegen Einwanderergesetze „legitim“


Zu einer umfassenden Reform der Einwanderergesetze des Landes hat der Erzbischof von Philadelphia, Charles Chaput, aufgerufen. Beim Thema Migration sei für bekennende Katholiken ein Widerspruch zum derzeitigen Zustand „nur legitim“: Eine tiefgreifende Umgestaltung der Zuwanderungsbestimmungen sei längst überfällig. Eine ausländerfeindliche Haltung sei für Katholiken immer falsch, so der Erzbischof am Donnerstag (Ortszeit) in einem Beitrag auf dem diözesanen Blogportal CatholicPhilly.com. Schließlich sei die katholische Kirche jemand, „der das Grundrecht jedes Einzelnen auf Migration bei der Suche nach einem besseren Leben für die eigene Familie unterstützt“. Die Debatte um die Zuwanderungsgesetze in den USA ist derzeit in einer besonderen Phase, nachdem der Senat am 27. Juni deren Reform bereits abgesegnet hat: Rund drei Viertel der rund elf Millionen Zuwanderer, die derzeit illegal in den USA leben, sollen demnach die US-Staatsbürgerschaft beantragen können. Das Repräsentantenhaus wird sich nach der Sommerpause mit dem Thema beschäftigen. Bereits bisher haben allerdings mehrere Kongressabgeordnete erklärt, dass sie die Abstimmung blockieren würden. Für Chaput wäre dies „mehr als ein politischer Fehler: Es wäre eine bittere menschliche Tragödie“.

Fünf Empfehlungen der Bischöfe
Chaput zufolge haben die US-Bischöfe fünf Empfehlungen für das neue Gesetz, die aus wirtschaftlicher, politischer und menschlicher Sicht sinnvoll seien. Dazu gehören: Der erleichterte Staatsbürgerschafts-Zugang von Arbeitskräften ohne geregelten Aufenthalt, eine beschleunigte Zusammenführung von Familien, ein Gastarbeiter-Programm für bildungsferne Arbeitskräfte aus dem Ausland, der verbesserte Schutz für Migranten und eine an die Ursachen der Migration wie wirtschaftliche Ungleichheit und Verfolgung adressierte Politik.

Bereits in der Vorwoche hat sich der in der US-Bischofskonferenz für Migranten zuständige Bischof Jose Gomez, zu Wort gemeldet. Ein Großteil der illegal in den USA lebenden Zuwanderer stamme aus Lateinamerika und sei katholisch, erinnerte der Erzbischof von Los Angeles.

(kap 09.08.2013 mg)








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