USA: Widerstand gegen Einwanderergesetze „legitim“
Zu einer umfassenden Reform der Einwanderergesetze des Landes hat der Erzbischof von
Philadelphia, Charles Chaput, aufgerufen. Beim Thema Migration sei für bekennende
Katholiken ein Widerspruch zum derzeitigen Zustand „nur legitim“: Eine tiefgreifende
Umgestaltung der Zuwanderungsbestimmungen sei längst überfällig. Eine ausländerfeindliche
Haltung sei für Katholiken immer falsch, so der Erzbischof am Donnerstag (Ortszeit)
in einem Beitrag auf dem diözesanen Blogportal CatholicPhilly.com. Schließlich sei
die katholische Kirche jemand, „der das Grundrecht jedes Einzelnen auf Migration bei
der Suche nach einem besseren Leben für die eigene Familie unterstützt“. Die Debatte
um die Zuwanderungsgesetze in den USA ist derzeit in einer besonderen Phase, nachdem
der Senat am 27. Juni deren Reform bereits abgesegnet hat: Rund drei Viertel der rund
elf Millionen Zuwanderer, die derzeit illegal in den USA leben, sollen demnach die
US-Staatsbürgerschaft beantragen können. Das Repräsentantenhaus wird sich nach der
Sommerpause mit dem Thema beschäftigen. Bereits bisher haben allerdings mehrere Kongressabgeordnete
erklärt, dass sie die Abstimmung blockieren würden. Für Chaput wäre dies „mehr als
ein politischer Fehler: Es wäre eine bittere menschliche Tragödie“.
Fünf
Empfehlungen der Bischöfe Chaput zufolge haben die US-Bischöfe fünf Empfehlungen
für das neue Gesetz, die aus wirtschaftlicher, politischer und menschlicher Sicht
sinnvoll seien. Dazu gehören: Der erleichterte Staatsbürgerschafts-Zugang von Arbeitskräften
ohne geregelten Aufenthalt, eine beschleunigte Zusammenführung von Familien, ein Gastarbeiter-Programm
für bildungsferne Arbeitskräfte aus dem Ausland, der verbesserte Schutz für Migranten
und eine an die Ursachen der Migration wie wirtschaftliche Ungleichheit und Verfolgung
adressierte Politik.
Bereits in der Vorwoche hat sich der in der US-Bischofskonferenz
für Migranten zuständige Bischof Jose Gomez, zu Wort gemeldet. Ein Großteil der illegal
in den USA lebenden Zuwanderer stamme aus Lateinamerika und sei katholisch, erinnerte
der Erzbischof von Los Angeles.