2013-08-02 17:29:07

Vatikan bittet Italien um Justiz-Hilfe gegen Prälaten


Im Fall des unter Geldwäscheverdacht stehenden ehemaligen Vatikanmitarbeiter Nunzio Scarano hat die vatikanische Justiz erstmals in der Geschichte ein Rechtshilfeersuchen an Italien gestellt. Wie die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ berichtet, bat Vatikan-Staatsanwalt Giampiero Milano die Behörden um Mithilfe bei den Ermittlungen. Bereits Mitte Juli hatte er die Konten des früheren Rechnungsprüfers der päpstlichen Güterverwaltung bei der Vatikanbank IOR einfrieren lassen. Italienische Behörden hatten Scarano Ende Juni verhaftet, weil er an einer versuchten illegalen Überführung von 20 Millionen Euro Bargeld in einem Privatjet aus der Schweiz nach Italien beteiligt gewesen sein soll.

Der Prälat war früher Rechnungsprüfer der vatikanischen Güterverwaltung APSA. Er erhob seinerseits schwere Vorwürfe gegen seine Vorgesetzten. Laut italienischen Medien erklärte er in einem Brief an Papst Franziskus, er habe Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone bereits 2010 über Missstände und Amtsmissbrauch in der Güterverwaltung informiert; Bertone habe aber nichts unternommen. Papst Franziskus hatte sich während seiner Brasilien-Reise in der vergangenen Woche von Scarano distanziert, aber zugleich das Gros der Kurienmitarbeiter in Schutz genommen. Scarano habe „schlecht gearbeitet“ und müsse von der Kirche entsprechend bestraft werden, sagte Franziskus in einem Interview des brasilianischen TV-Senders „Globo“.

(or//kna 02.08.2013 mg)







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