Jesuitenpater Paolo
Dall´Oglio soll angeblich von Al Kaida entführt worden sein. Das berichten syrische
Oppositionelle der Nachrichtenagentur Reuters. Dall´Oglio ist seit 30 Jahren in Syrien
tätig und wurde im vergangnen Jahr von der Regierung des Präsidenten Baschar al-Assad
des Landes verwiesen. Seit einigen Wochen ist er jedoch wieder in das Land zurück
gekehrt, wo er das Kloster Dair Mar Musa al-Habaschi in der Wüste nördlich von Damaskus
führt. Die Gemeinschaft steht offen auch für Christen aus altorientalischen, orthodoxen
und anderen Kirchen. Pater Dall´Oglio widmet sich in besonderer Weise dem Dialog mit
der Islam. Das italienische Außenministerium – Dall´Oglio ist italienischer Staatsbürger
– hat die Entführung bisher nicht bestätigt. Auch der Heilige Stuhl hat die Entführung
nicht bestätigt.
In jüngster Zeit ist die Zahl von Verschleppungen gestiegen,
berichten die Vereinten Nationen in New York. Paulo Pinheiro ist Vorsitzender der
unabhängigen UNO-Kommission für Ermittlung der Menschenrechtsverletzungen in Syrien.
Gegenüber Radio Vatikan sagt er zur Lage in Syrien und zu den Entführungen:
„Das
Land ist im freien Fall und zu einem Kampffeld verkommen, auf dem Zivilisten das größte
Opfer von terroristischen Kampfhandlungen sind. Neben den vielen Entführungen dürfen
wir aber nicht die zahlreichen Diskriminierungen und gezielte Tötungen vergessen.
Syrien braucht dringend eine diplomatische Lösung. In den vergangnen zweieinhalb Jahren
sind mindestens 100.000 Menschen wegen des Konfliktes ums Leben gekommen.“
Auch
der Apostolische Nuntius in Syrien, Mario Zenari, hofft, dass es Pater Dall´Oglio
gut gehe. Es gebe noch keine konreten Nachrichten dazu und es wundere ihn auch, weil
Pater Dall´Oglio von allen Seiten in der Region respektiert werde.