2013-07-28 12:23:31

Österreich: Schönborn reagiert auf Verhaftung von Flüchtlingen


Mit Bestürzung und einem Appell an die Behörden hat Kardinal Christoph Schönborn auf die Verhaftung von Flüchtlingen aus dem Servitenkloster reagiert. Der Kardinal bittet darum, dass die Flüchtlinge nicht abgeschoben werden: „Wir haben in den vergangenen Monaten immer wieder dringend darauf hingewiesen, dass die menschenrechtliche Beurteilung Pakistans als sicheres Abschiebeland nicht den Tatsachen entspricht. Ich mache mir große Sorgen um das Leben der Flüchtlinge, die jetzt zwangsweise dorthin zurückgebracht werden“, so Schönborn wörtlich. Der Kardinal appelliert daher an Politiker und Behörden, von einer Abschiebung Abstand zu nehmen, und die in Schubhaft genommenen Flüchtlinge wieder auf freien Fuß zu setzen: „Rechtsstaat und Menschlichkeit dürfen kein Widerspruch sein.“

Kritik an den Umständen der Verhaftung

Schönborn kritisierte zudem die Umstände, unter denen die Aktion durchgeführt wurde: an einem Sonntag, dem Heiligen Tag der Christen und während des Ramadan, des Heiligen Monats der Muslime, in dem sie auch durch ihr Fasten besonders geschwächt sind. „Nach all dem, was Papst Franziskus in den letzten Wochen und Monaten über unsere Pflicht gegenüber allen Menschen in Not gesagt – und dieser Tage vor der Jugend der Welt bekräftigt – hat, und vor allem nach seinem Solidaritätsbesuch in Lampedusa, ist das ein enttäuschender, trauriger Tag.“

Welchen Einfluss hat der Wahlkampf?

Auch die Frage, welche Rolle die Aktion im Zusammenhang mit dem aktuellen Wahlkampf spiele, stellte der Wiener Kardinal. Er frage sich ebenfalls, warum die Verhaftung ausgerechnet zu einem Zeitpunkt erfolge, an dem er sich 10.000 Kilometer weit weg in Rio de Janeiro befinde. Schönborn hatte sich bereits zuvor entschieden für eine menschliche Behandlung der Flüchtlinge im Servitenkloster eingesetzt.

(pm 28.07.2013 sta)








All the contents on this site are copyrighted ©.