Katechesen und Gottesdienste: „Viel Wachsamkeit und Nachdenklichkeit“
Am Mittwoch haben
auf dem Weltjugendtag in Rio und Nachbardiözesen die Glaubensunterweisungen der zahlreichen
Bischöfe für das junge internationale Publikum begonnen. Ziel der Katechesen ist die
Reflexion und Vertiefung des Weltjugendtag-Mottos „Geht hinaus und macht zu Jüngern
alle Völker der Erde“. In ganz Rio gibt es über 260 offizielle Katechese-Orte, wo
mehr als 800 Katechesen in 20 Sprachen abgehalten werden, die meisten davon auf Portugiesisch,
gefolgt von Spanisch, Englisch, Italienisch und Französisch. Auch die Sprachen Arabisch,
Russisch, Kroatisch, Griechisch, Slowenisch und Dänisch sind vertreten. Für die deutschsprachigen
Pilger gibt es 24 Unterweisungen an acht verschiedenen Orten. Beginn ist stets ein
gemeinsames Frühstück und Morgenlob, das jeden Tag von einer anderen Pilgergruppe
gestaltet wird, dann die Katechese des Gastbischofs, gemeinsame Reflexion und Messe.
Auch Bischof Franz-Josef Overbeck hat am Mittwoch seine erste Katechese zum
Tagesthema „Die Hoffnung und Nähe Gottes“ gehalten. Am Donnerstag und Freitag stehen
dagegen die Themen „Jüngerschaft“ und „Mission“ im Mittelpunkt. Im Interview mit Anne
Preckel berichtet der Bischof, wie er die spirituellen Momente des Weltjugendtages
bisher erlebt. Der erste Katechese-Tag sei wegen des Verkehrschaos in Rio etwas turbulent
gewesen, so Overbeck, er habe Stunden im Straßenverkehr zugebracht, bis er in der
Gemeinde „Paróquia Santos Anjos“ eingetroffen sei. Nichtsdestotrotz gehe es ihm „gut“
und die Stimmung der jungen Leute sei prächtig.
„Bei den bisherigen Gottesdiensten
bemerke ich viel Wachsamkeit und Nachdenklichkeit und auch große Aufmerksamkeit, das
schließt gut an meine Erfahrung an, die ich auf den bisherigen Weltjugendtagen gesammelt
habe, so dass ich vor allen Dingen glaube, dass die Begegnung von Papst Franziskus,
der selbst aus Argentinien stammt, mit vielen, die hier aus Lateinamerika hergekommen
sind, in den ganzen Tagen dem Ganzen noch ein besonderes Gepräge geben wird.“
Es
gab ja auch ein wenig Chaos mit der Verteilung der Orte an die jeweiligen Sprachgruppen,
habe ich gehört. Und die Erreichbarkeit war ein Problem. Lief bei Ihnen alles glatt?
„Es
sind nicht alle angekommen, die ankommen sollten, denn die Wege sind zu weit in dieser
Stadt. Diejenigen, die da waren, waren sehr aufmerksam. Wir konnten dann in einer
fast intimen Atmosphäre mit 40 Leuten und einigen Gläubigen aus der Pfarrei, in der
ich war, erst die Katechese halten, dann noch einen Austausch machen und dann zusammen
die Heilige Messe feiern. Das war ein sehr waches Erlebnis und ich glaube auch ein
sehr nachhaltiges – das haben mir die Kommentare und Gespräche gezeigt, die ich geführt
habe.“