Vatikanstaat ist Ehrengastland bei der Turiner Buchmesse 2014
Der Vatikanstaat ist
Ehrengastland bei der Turiner Buchmesse 2014. Das gab Kardinalstaatssekretär Tarcisio
Bertone in diesen Tagen am Rande eines Turin-Besuches bekannt. Mit ihrer Auswahl religiöser
Schriften ist die Vatikanische Verlagsbuchhandlung schon seit Längerem auf der Buchschau
vertreten. Bei der vergangenen Ausgabe des „Salone Internazionale del Libro di Torino“
im Mai hätten vor allem Benedikts und Franziskus’ Schriften zu großer Sichtbarkeit
des Heiligen Stuhls auf der international bedeutsamen Buchmesse beigetragen, zog der
Direktor der „Libreria Editrice Vaticana” (L.E.V.), Giuseppe Costa, nach der Veranstaltung
im Interview mit der Vatikanzeitung positiv Bilanz. Dass der Vatikanstaat bei der
Turiner Buchmesse 2014 nun Ehrengastland wird, habe wohl auch mit Franziskus’ piemontesischen
Wurzeln zu tun, vermutet Costa im Interview mit Radio Vatikan:
„Ja sicher...
Die Region Piemont und der Bürgermeister von Turin haben diesen Aspekt ja auch hervorgehoben
und sind sehr glücklich darüber, dass der Heilige Stuhl im kommenden Jahr Ehrengast
ist.“
Das Programm für den Auftritt auf der Turiner Buchmesse werde der
Vatikan unter Leitung von Delegationspräsident Kardinal Gianfranco Ravasi in den kommenden
Wochen vorbereiten. Man wolle damit jedenfalls die gesamte Bandbreite der Verlagsproduktion
vorstellen, lässt Costa durchblicken:
„Es wird sicher ein Programm sein,
dass das kulturelle Gesicht des Vatikan in all seinen Facetten repräsentiert – angefangen
bei den Museen über die Bibliothek und das vatikanische Verlagshaus bis hin zum Archiv.
Alle Komponenten, die mit Buchproduktion zu tun haben, werden einen Platz am Stand
des Vatikans auf der Buchmesse haben.“
Die Vatikanische Verlagsbuchhandlung
unterhält Kontakte zu Verlagen in der ganzen Welt. Sie hat es in den vergangenen Jahren
geschafft, die Schriften der Päpste und andere Buchproduktionen zu religiösen Themen
oder kulturellen Ereignisse rund um den Vatikan auch einem breiteren Publikum schmackhaft
zu machen. Dabei habe man auch „jenseits des katholischen Verlagswesens“ zur Steigerung
des Interesses an Themen des Glaubens und der Religion beigetragen, so Costa selbstbewusst.
Doch wie sieht sich der Vatikanverlag im zunehmend multimedialen Buchgeschäft aufgestellt?
Costa:
„Die Multimedialität trägt sicher zu einer besseren Qualität der
Bücher bei und dazu, dass sich die Sprache vervielfältigt. Die Multimedialität bringt
das Buch jedoch nicht zum Verschwinden. Bücher in Papierform haben ihr Eigenleben
und ihre eigene Zukunft!“
Der Heilige Stuhl wolle auf der Turiner Buchmesse
2014 seinen Beitrag dazu leisten, dass das Buch im digitalen Zeitalter nicht verschwinde,
wie es Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone formulierte. Digitalisierung ist für
den Vatikan jedenfalls kein Fremdwort: Schon vor einiger Zeit hat der Heilige Stuhl
mit der Digitalisierung der eigenen Handschriftenbestände begonnen.
Die nächste
Ausgabe der Turiner Buchmesse findet vom 8.-12. Mai 2014 statt.