2013-07-07 11:30:02

UN/Vatikan: Mehr Rechte für Blinde


Die Rolle des Vatikan bei der Verabschiedung des letzten UNO-Traktats hat Erzbischof Silvano Maria Tomasi betont. In dem Vertragswerk geht es um die Rechte Blinder beim Zugang zu geistigem Eigentum. Der als Ständiger Beobachter bei der UNO in Genf arbeitende Vatikandiplomat erklärt:

„Die Bedeutung des Traktats liegt in der Tatsache, dass zum ersten Mal im Bereich des geistigen Eigentums eine Ausnahme gemacht wurde, um Blinden die Möglichkeit zu eröffnen, Zugang zu schriftlichen Inhalten zu erlangen, ohne dafür Autorenrechte zu zahlen. Die Tatsache, dass man die Rechte der Autoren auf ihr Eigentum quasi beschränkt, zeigt, dass auch die Wissenschaft, die neuen Entdeckungen eine soziale Schuldigkeit implizieren.“

Nur fünf Prozent der Buchproduktion weltweit ist in Braille-Blindenschrift zugänglich; in der Dritten Welt sinkt der Anteil sogar auf nur ein Prozent. Nun sei es wichtig, dass der Traktat auch ratifiziert werde, so Tomasi. Damit er Gesetzeskraft erhält, müssen mindestens zwanzig Staaten sich dem Vertragswerk anschließen. Der Erzbischof hofft dabei auf die Zusammenarbeit mit den Ortskirchen, um die öffentliche Meinung zu sensibilisieren und die Regierungen zur Ratifizierung zu motivieren. – Nach Angaben des Vatikandiplomat war der Heilige Stuhl Mitglied der „core group“ der Staaten, die auf einen positiven Abschluss der Verhandlungen zum Traktat gedrängt haben.

(rv 07.07.2013 mc)








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