Der bisherige Generaldirektor der Vatikanbank IOR, Paolo Cipriani, und sein Vize Massimo
Tulli haben ihren Rücktritt angeboten. Sie hätten beide entschieden, dass diese Entscheidung
das Beste für das IOR sei. Das teilte der Vatikan am Montagabend mit. Die Kardinalskommission
und Aufsichtsbehörde des IOR haben die Rücktritte angenommen, so der Vatikan weiter.
IOR-Präsident Ernst von Freyberg hat das Amt des Generaldirektors vorläufig mit übernommen,
die zuständige Aufsichtsbehörde AIF und die vom Papst neu ernannte Untersuchungskommission
seien umgehend informiert worden. Das IOR hätte seit 2010 hart an der Umsetzung
der Standards gegen Geldwäsche gearbeitet, viel sei erreicht worden, aber nun müsse
die Umsetzung mit Hilfe einer neuen Leitung beschleunigt werden: So kommentierte IOR-Präsident
Ernst von Freyberg die Entwicklung. Ein Auswahlverfahren zur Ernennung eines neuen
Direktors sei begonnen worden. Zwei Neueinstellungen werden von Freyberg in seiner
Aufgabe helfen, Rolando Marranci und Antonio Montaresi werden als amtierender Stellvertreter
und als Chief Risk Officer die Umsetzung der Standards überwachen, auf die sich das
IOR und der Vatikan festgelegt haben. Beide haben zuvor bei verschiedenen italienischen
und US-Banken gearbeitet. Neben diesen Einstellungen auf Führungsebene wurden zwei
weitere erfahrene Banker, Elizabeth McCaul und Raffaele Cosimo von der Firma Promontory
beauftragt, das Programm des IOR gegen Geldwäsche zu verstärken. Die Vatikannote bezeichnete
sie als international anerkannte Fachleute im Kampf gegen die Geldwäsche.