2013-06-30 09:50:38

Schweiz: Keine Interzelebration


Die geplante Interzelebration mit Geistlichen verschiedener Konfessionen hat nicht wie geplant stattgefunden. Der Kapuziner Willi Anderau und der Jesuit Josef Bruhin haben am Samstagabend in der Lazariterkirche in Dübendorf lediglich als Gäste am Mahl teilgenommen. Grund dafür seien die Verhandlungen, zu denen Schweizer Bischöfe für die kommende Woche nach Rom eingeladen wurden. Man wolle diese Gespräche nicht zusätzlich durch die Feier der Interzelebration belasten, heißt es in der offiziellen Erklärung, die Anderau zu Beginn des Gottesdienstes vorlas. Gegenüber Medienvertretern sprach er von kirchenpolitischem Druck. Gar nicht anwesend war der griechisch-orthodoxe Erzpriester Ignatios Papadellis, der aufgrund einer Intervention der orthodoxen Kirchenleitung auf die Teilnahme an der Feier verzichtet hat.

Nach dem Gottesdienst drängen sich Medienleute und Besucher um die Geistlichen. Willi Anderau spricht gegenüber Medienvertretern vom grossen Druck, der von Seiten des Bistums Chur ausgeübt worden sei. Die Bischöfe seien im Zusammenhang mit der Pfarrei-Initiative Schweiz nach Rom zitiert worden. Mit der Interzelebration, so sei den beiden katholischen Priestern signalisiert worden, würden sie den Gegnern der Pfarrei-Initiative Schützenhilfe leisten. Mit dem Verzicht hätten sie auch ein Zeichen setzen wollen, was geschehe, wenn die Kirchenleitung solche Schritte verbietet.

Bistum Chur erwartet Distanzierung von Interzelebration

Das Bistum Chur habe keinen Zusammenhang hergestellt zwischen dem Anlass und der Pfarrei-Initiative Schweiz. Dies teilte der Kommunikationsbeauftragte des Bistums, Giuseppe Gracia, am Sonntag mit. Vielmehr erwarte das Bistum von der Pfarrei-Initiative Schweiz nach wie vor eine „unmissverständliche Distanzierung“ von verbotenen liturgischen Handlungen, heißt es in der Mitteilung weiter. Es sei aber „Tatsache, dass die beiden katholischen Priester, der Kapuziner Willi Anderau sowie der Jesuit Josef Bruhin, Unterzeichner der Pfarrei-Initiative Schweiz sind“. Der Bischof von Chur, Vitus Huonder, habe deshalb erwartet, dass sich die Pfarrei-Initiative von der geplanten Interzelebration distanziere. Dies sei aber nicht passiert, so die Mitteilung.

Hintergrund
Die „Ökumenische Tischgemeinschaft Symbolon“ feiert nach Aussagen ihres Initianten und Präsidenten Gerhard Traxel, pensionierter reformierter Pfarrer, bereits seit fünf Jahren „ökumenische Eucharistiefeiern“. Am vergangenen Wochenende waren die Mitglieder von Symbolon mit einem Manifest an die Öffentlichkeit getreten, das in den Medien große Aufmerksamkeit erregt hatte. Die katholische Kirche erlaubt ihren Geistlichen das gemeinsame Feiern des Abendmahls mit Geistlichen anderer Konfessionen nicht.

(kipa 30.06.2013 mg)







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