D: Erzbischof Schick fordert Schließung von Guantanamo
Der deutsche „Weltkirchen“-Bischof
und Bamberger Erzbischof Ludwig Schick fordert die Schließung von Guantanamo und erläutert
die besondere Pflicht von Christen, sich gegen Folter zu engagieren. Gegenüber dem
Kölner Domradio sagte Schick am Mittwoch, dem „Internationalen Tag zur Unterstützung
der Opfer der Folter“, dass die Schließung des amerikanischen Sondergefangenenlagers
Guantanamo eine Aufgabe der Internationalen Gemeinschaft sei.
„Die Häftlinge
müssen aufgenommen werden, Deutschland hat ja auch schon einen aufgenommen. Da müssen
auch noch andere Länder ihre Bereitschaft zeigen, das muss international verabredet
werden. Da sind Menschen, die dem Terrorismus zugeneigt sind und auch terroristische
Akte begangen haben, die müssen auch rechtsstaatlich verurteilt und entsprechend bestraft
werden, aber alles im rechtsstaatlichen Bereich und mit internationaler Hilfe.“
Guantanamo
war vergangene Woche in den Schlagzeilen, weil zahlreiche Häftlinge im Hungerstreik
sind. Etliche von ihnen werden zwangsernährt. Erzbischof Schick:
„Zwangsernährung
gehört laut Definition nicht zur Folter. Der Mensch muss alles tun, um das Leben eines
anderen Menschen zu wahren, wenn dieser in Lebensgefahr ist, selbst wenn er sich durch
Hungerstreik selbst in Lebensgefahr gebracht hat. Es muss alles getan werden, um einem
Menschen das Leben zu erhalten. Deshalb sind bestimmte Formen von Zwangsernährung
auch rechtlich vorgeschrieben und auch von der Nächstenliebe gefordert. Aber es muss
in einem Rahmen geschehen, was auch möglich ist, dass damit nicht erneut ein Folterzwang
ausgeübt wird oder dass es in die Nähe von Folter kommt.“