2013-06-26 14:26:29

Vatikan-Caritas: Projekte für Indios


RealAudioMP3 Papst Franziskus, der erste Lateinamerikaner in diesem Amt, wird auch von Rom aus hellhörig bleiben für lateinamerikanische Belange. Das wurde an diesem Montag deutlich, als er einen argentinischen Indio-Führer empfing und auch – schon zum zweiten Mal – den argentinischen Menschenrechtler Esquivel. Da wird den Papst die Arbeit der Stiftung „Populorum Progressio“ wohl besonders interessieren: Sie gehört zum Päpstlichen Hilfswerk Cor Unum und kümmert sich um Indios und Afroamerikaner in Lateinamerika.

Monsignore Segundo Tejado Muñoz ist der Sekretär der Stiftung; er berichtete Radio Vatikan, was der Verwaltungsrat in den letzten Tagen auf einer Sitzung in Arequipa in Peru beschlossen hat.

„Wie jedes Jahr hatten wir über eine Vielzahl von Projekten zu entscheiden; diesmal waren es 200. Es sind kleine Projekte, die den Indios, den Afroamerikanern und Bauern zeigen sollen, dass der Heilige Vater an sie denkt. Von den 200 Projekten konnten wir aber nur 170 übernehmen, für die übrigen fehlte uns im Wesentlichen das Geld.“

Und was für Projekte sind das?

Eigentlich jedes Jahr ungefähr dieselben: Eine kleine Indio-Gemeinschaft will einen Brunnen, eine andere einen Traktor, eine dritte einen Mikrokredit, der dann von einer Missionsstation oder einem anderen Verantwortlichen verwaltet wird. Es gibt auch Anfragen zu Krankenstationen, Strukturen für die Schulen und ähnliches.“

Die Papst-Caritas möchte nicht „rein soziale“ Projekte fördern, sondern achtet darauf, dass es immer irgendeinen Bezug zur Seelsorge gibt.

„Wir wollen in der Stiftung nicht zwischen den geistlichen und den sozialen Bedürfnissen des Menschen unterscheiden. Wie Papst Benedikt in ,Deus Caritas est’ schrieb: Oft ist das größte Leiden des Menschen die Abwesenheit Gottes.“

Das Geld sei allerdings knapp, so der Monsignore:

„Trotz der Großzügigkeit der Italienischen Bischofskonferenz, von der wir am meisten bekommen, und trotz aller Einzelspenden reicht das Geld nie.“

Bei den Beratungen in Peru waren fünf lateinamerikanische Erzbischöfe dabei:

„Das ist also ein völlig lateinamerikanisches Ambiente. Wir haben viel über den neuen Papst gesprochen und wollen ihm so bald wie möglich die Stiftung vorstellen.“

Nächstes Jahr treffe sich „Populorum Progressio“ in Rom, um ins Gespräch mit Franziskus zu kommen.

„Er ist ja sehr sensibel gegenüber diesen ganzen Themen der Indios. Er kennt sehr genau die Lage, die auch wir in der Stiftung studieren: von den Armen an den Peripherien, von den großen Städten Lateinamerikas, die wie Monster sind und in denen die Sekten den Kirchen viele Leute entziehen.“

Darauf müsse die Kirche eine Antwort finden:

„Ich glaube, der Heilige Geist ist uns in unserer Arbeit wieder mal zuvorgekommen, indem er der Kirche Papst Franziskus gegeben hat.“

(rv 26.06.2013 sk)








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