2013-06-26 13:02:14

Jordanien: Flüchtlinge stellen Infrastruktur und Toleranz auf die Probe


RealAudioMP3 Rund 500.000 Syrer sind wegen des Bürgerkriegs in ihrem Land ins benachbarte Jordanien geflohen. Diese Flüchtlingswelle stellt die Infrastruktur des kleinen Königreichs mit seinen 6,5 Millionen Einwohnern auf eine harte Probe. Dies sagte Otmar Oehring, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jordanien, dem Münchner Kirchenradio.

„Es werden riesige Mengen an Wasser zusätzlich benötigt und Jordanien ist von vornherein das viertwasserärmste Land der Erde. Dann ist es so, dass auch die anderen Infrastrukturen des Landes – im Bildungsbereich, im Gesundheitsbereich – durch die Flüchtlinge stark belastet sind. Und das alles stellt nicht nur die Frage, wie der Staat das bezahlen soll, sondern auch die Frage der Akzeptanz in der Bevölkerung.“

Die Mehrzahl der Syrer lebe in Jordanien außerhalb der Flüchtlingslager. Unabhängig davon stelle das Flüchtlingscamp Zaatari im Norden Jordaniens mit rund 130.000 Bewohnern mittlerweile die fünftgrößte „Stadt“ des Landes dar. Gerade die Ansiedelung ärmerer syrischer Flüchtlinge in den ländlichen Gebieten Jordaniens berge Konfliktpotential, so Oehring.

„Das macht zusehend Probleme, weil sie auch vom UNHCR unterstützt werden und die weniger wohlhabende ländliche Bevölkerung Jordaniens, die einheimische Bevölkerung, das auch wahrnimmt und es natürlich nicht so gut findet, dass die einen unterstützt werden und sie selber keine entsprechende Unterstützung bekommen.“

Das UNHCR schätze, dass eine Milliarde US-Dollar für die syrischen Flüchtlinge aufgebracht werden müssen. Bisher seien aber erst rund 350 Millionen an Hilfen eingegangen. Zudem gingen viele Flüchtlinge, um zu überleben, illegal arbeiten. Dazu Oehring:

„Und sie arbeiten dann zu Löhnen, für die kein Jordanier arbeiten würde, und gleichzeitig nehmen sie den Jordaniern auch Arbeitsplätze weg.“
(münchner kirchenradio 26.06.2013 pr)








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