2013-06-26 11:57:41

Franziskus: „Alle Glieder der Kirche sind nützlich“


RealAudioMP3 In Gottes Augen sind alle Glieder der Kirche nützlich und gleichwertig, der Papst eingeschlossen. Das hat Franziskus an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz betont. Die Kirche sei kein „Flechtwerk von Dingen und Interessen“, sondern der „Tempel des Heiligen Geistes“, in dem Gott wirke und in dem jedes Mitglied ein „lebendiger Stein“ sei. Der Papst ging in seiner Katechese vom Bild des Tempels aus, das in der Dogmatischen Konstitution über die Kirche – „Lumen Gentium“ – angesprochen wird.

„Niemand ist unnütz in der Kirche! Und wenn jemand zufällig sagt, jemand von euch: ,Aber du, geh nach Hause, du bist unnütz‘, ist das nicht wahr! Niemand ist unnütz in der Kirche: wir sind alle wichtig, um diesen Tempel aufzubauen. Niemand ist nebensächlich. Und wenn jemand sagt: ,Aber ich, ich bin der wichtigste in der Kirche!‘ – nein! In Gottes Augen sind wir alle gleich, alle, alle! Jemand von euch kann sagen: ,Aber hören Sie, Herr Papst, Sie sind uns aber doch nicht gleichwertig?!‘ Doch, ich bin wie jeder von euch, wir sind alle gleich, wir sind alle Brüder! Niemand ist anonym: Wir alle formen die Kirche und bauen sie auf.“

Die Kirche sei „der Tempel, in dem der Heilige Geist wohnt, der sie beseelt, leitet und stützt“, so der Papst weiter. Und er fuhr fort:

„Wenn wir uns fragen: Wo können wir Gott begegnen? Wo können wir in Einheit mit Ihm durch Christus kommen? Wo können wir das Licht des Heiligen Geistes finden, das unser Leben erleuchtet? Die Antwort ist: im Volk Gottes, unter uns, die wir Kirche sind. Unter uns, innerhalb des Volkes Gottes und der Kirche, dort begegnen wir Jesus, dort begegnen wir dem Heiligen Geist, dort begegnen wir dem Vater.“

In diesem „Tempel des Heiligen Geistes“, der Kirche, dürfe kein Stein fehlen, so der Papst weiter: „Wir alle müssen der Kirche unser Leben schenken, unser Herz, unsere Liebe, unser Denken, unsere Arbeit… – wir alle zusammen!“, ermunterte Franziskus. Und dabei dürfe es nicht an Lebendigkeit fehlen, so der Papst weiter:

„Sind wir lebendige Steine oder sind wir – sozusagen – müde, gelangweilte und gleichgültige Steine? Habt ihr gesehen, was für eine schlimme Sache ein müder, gelangweilter, gleichgültiger Christ ist? Ein solcher Christ ist hässlich, das geht nicht! Ein Christ muss lebendig sein und fröhlich darüber, Christ zu sein! Er muss die Schönheit leben, ein Volk Gottes zu bilden, das die Kirche ist. Öffnen wir uns dem Wirken des Heiligen Geistes, um aktiver Teil in unseren Gemeinschaften zu sein, oder verschließen wir uns in uns selbst und sagen: ,Ich habe viel zu tun, das ist nicht meine Aufgabe, dies und das zu tun‘? Verschließt euch nicht…!“
(rv 26.06.2013 pr)








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