Castel Gandolfo: Ratzinger-Schülerkreis trifft sich ohne Benedikt
Wie jedes Jahr trifft sich auch in diesem August der Ratzinger-Schülerkreis in Castel
Gandolfo. Allerdings wird die zentrale Figur des Kreises, der emeritierte Papst Benedikt
XVI., bei den Studientagen diesmal nicht dabei sein. Das berichtet die katholische
Nachrichtenagentur CNS. Der Leiter des Schülerkreises, Pater Stephan Otto Horn, erklärte
gegenüber der Agentur, er sei Benedikt unlängst begegnet und habe ihn „sehr frisch“
erlebt. Nach dem Rücktritt sei es dem früheren Bischof von Rom etwa drei Wochen lang
gesundheitlich nicht richtig gut gegangen, dann habe sich seine Gesundheit gebessert.
Benedikt XVI. sei davon überzeugt, dass seine Entscheidung zum Rückzug richtig gewesen
sei. Nach Horns Angaben plane der emeritierte Papst, den Sommer über in seiner Wohnung
in den Vatikanischen Gärten zu bleiben und nicht nach Castel Gandolfo zu gehen.
Allerdings
habe Benedikt seinen Nachfolger Papst Franziskus davon überzeugen können, wenigstens
am 15. August, am Fest Mariä Himmelfahrt, die Messe in Castel Gandolfo zu feiern.
Auch Franziskus will den Sommer über im Vatikan bleiben.
Benedikt sei weiterhin
„sehr interessiert“, sein Gedächtnis funktioniere gut, so Pater Horn nach CNS-Darstellung.
Bei den Beratungen in Castel Gandolfo wird es diesmal voraussichtlich um das Thema
„Gottesfrage in Zeiten der Säkularisierung“ gehen. Zu den Referenten gehört der Pariser
Philosoph Rémi Brague, Träger des Ratzinger-Preises von 2012. Die Treffen des Schülerkreises
mit Professor Joseph Ratzinger, dem späteren Benedikt XVI., begannen im Jahr 1970.
Damals war Ratzinger Theologieprofessor in Regensburg.