Vatikan warnt: Psychopharmaka schädlich für Kinder
Der Vatikan will auf
die schädlichen Auswirkungen von Psychopharmaka zur Behandlung von emotionalen Störungen
und psychischen Erkrankungen bei Kindern aufmerksam machen. Dazu veranstaltet er am
kommenden Freitag und Samstag die Konferenz: „Das Kind als Mensch und als Patient
- Therapieansätze im Vergleich“. Organisiert wird das Treffen vom Päpstlichen Rat
für die Pastoral im Krankendienst. Ziel ist es, Fachleute zusammenzuführen, um die
schädlichen Auswirkungen der Überverschreibung von Psychopharmaka bei der Behandlung
von psychischen und emotionalen Störungen bei Kindern zu untersuchen und zu diskutieren,
so der Päpstliche Gesundheitsrat.
Der Päpstliche Gesundheitsrat stellt fest,
dass für die Behandlung von emotionalen Problemen und Verhaltensstörungen bei Kindern
anstelle einer Therapie vor allem Psychopharmaka verwendet werden. Die psychosoziale
Intervention sei gesunken. Die weltweite Verschreibungsrate von Psychopharmaka sei
entsprechend den Beweisen der klinischen Versuche aber nicht gerechtfertigt: Deshalb
müssten sich die Verschreibungspraktiken ändern.
Experten wie Harvard-Psychologe
Irving Kirsch sagen, dass Pharma-Unternehmen zu der immer stärker werden Verschreibung
von Psychopharmaka bei Kindern beigetragen haben.
„Sie haben das durch Vorenthalten
von Information gemacht, durch das Veröffentlichen nur erfolgreichster Studien, und
selbst dann die Daten verzerrt. Die Informationen, wie sie in den Publikationen präsentiert
werden, lassen diese Medikamente besser aussehen als die Daten, die den Behörden unterbreitet
wurden. Auf diese Weise werden verschreibende Ärzte nicht mit den Informationen versorgt,
die sie benötigen würden, um fundierte Entscheidungen zu treffen.“
Antidepressiva
seien nicht sehr effektiv in der Behandlung von Depressionen, so Kirsch – und: sie
enthalten chemische Wirkstoffe mit schweren Nebenwirkungen und Gesundheitsrisiken.
So könnten sie die Suizidgefahr bei Kindern verstärken und zu einem verstärkten Risiko
führen, in Zukunft wieder depressiv zu werden.