2013-06-10 15:07:31

Papst und Anglikanerprimas sprechen über die Finanzmärkte


RealAudioMP3 Um ethische Fragen rund um die Rolle der Finanzmärkte soll es beim Treffen von Papst Franziskus mit dem anglikanischen Primas Justin Welby am kommenden Freitag gehen. „Anglikaner und Katholiken müssen zusammenarbeiten, um der Gesellschaft klare moralische Richtlinien aufzuzeigen“, heißt es in einer vatikanischen Erklärung vom Montag. Die Begegnung biete auch eine erste Gelegenheit für Franziskus und Welby, den Stand der Beziehungen zwischen beiden Kirchen zu erörtern. - Der Brite war vor drei Monaten nahezu zeitgleich mit dem neuen Papst ins Amt gekommen. Beim Thema globale Gerechtigkeit kann der neue Erzbischof von Canterbury auf seine Erfahrungen als früherer Manager eines Ölunternehmens aufbauen.

Für den Mark Langham, der im Päpstlichen Einheitsrat für die Kontakte zu den Anglikanern zuständig ist, geht es bei dem Treffen auch um das persönliche Kennenlernen. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt Langham:

„Es geht bei dem Treffen auch darum, dass sich zwei Gottesmänner austauschen, die jeweils eine große Gemeinschaft vertreten. Beide verweisen auch auf die Bedeutung der Armut und wie Christen sich gegen diese einsetzen sollten. Sowohl der Papst als auch der Erzbischof von Canterbury rufen uns immer wieder dazu auf, jenen Menschen zu begegnen, die am Rande unserer Gesellschaft sind. Die Welt muss sich ändern. Wenn sie über die Finanzwelt sprechen, dann geht es da vor allem darum, dass auch dort Gerechtigkeit herrschen soll. Das sind einige Themen, die sie gemeinsam teilen.“

Der Vatikan hob hervor, Welby arbeite bereits eng mit dem katholischen Erzbischof von Westminster, Vincent Nichols, zum Schutz christlicher Werte in der Gesellschaft zusammen, etwa beim Schutz der traditionellen Ehe. Nichols wird den Primas nach Rom begleiten, ebenso Welbys Ehefrau Caroline. Bei der kurzen Visite werden er und der Papst am Mittag eine gemeinsame Andacht halten. Außerdem besucht Welby das Petrusgrab unter dem Petersdom. Auf seinen besonderen Wunsch hin wird der Anglikaner auch am Grab von Papst Johannes Paul II. beten.

Der Erzbischof von Canterbury ist geistliches Oberhaupt der anglikanischen Staatskirche von England und Ehrenoberhaupt der anglikanischen Weltgemeinschaft mit rund 77 Millionen Mitgliedern.

(rv/kna 10.06.2013 mg)







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