Der Vatikan will die
Verbreitung neuer Kommunikationsmittel im Nahen Osten stärken. Dazu sollen Bischöfe,
Priester und Laien entsprechend ausgebildet werden. Der Päpstliche Medienrat organisiert
deshalb vor Ort Kurse und Seminare, um den Gebrauch von Internet und allgemein soziale
Kommunikationsmittel zu fördern. Gerade für Christen in dieser Region seien die Mittel
sehr wichtig. Das betont der Präsident des Päpstlichen Medienrates, Erzbischof Claudio
Celli, im Gespräch mit Radio Vatikan. Er besucht diese Woche Jordanien, wo aber vor
einer Woche eine strikte Internetzensur eingeführt wurde.
„Ich muss Ihnen
offen gestehen, dass mir beim Seminar für die Bischöfe aus dem Nahen Osten besonders
ein Begriff aufgefallen ist und der lautet: Angst. Den Bischöfen ist es bewusst, in
welchem Kontext sie leben. Die Christen im Nahen Osten haben Angst. Das ist eine Tatsache.
Es ist eine sehr schwierige Zeit für die Christen hier. Doch wir dürfen auch nicht
vergessen, dass Kommunikation ein Werkzeug für den Frieden sein kann. Ich denke deshalb,
dass christliche Medien im Nahen Osten sehr viel für die Förderung des Friedens leisten
könnten.“
Das Treffen in Amman ist im Hinblick auf das letztjährige Seminar
in Beirut organisiert worden. Damals nahmen unter anderen Bischöfe aus Syrien, Irak
und Ägypten teil.
„Seit diesem Treffen arbeiten wir sehr intensiv zusammen.
Es ist eine bemerkenswerte Tatsache, dass sich vor allem Bischöfe verschiedener Riten
zusammengetroffen haben. Denn im Nahen Osten können die Christen nur gemeinsam die
Frohe Botschaft verkünden. Das ist im Übrigen die größte Herausforderung für die Gläubigen
in dieser Region: also nicht gegen Andersgläubige zu sein, sondern untereinander einig
zu sein, um die christliche Botschaft überhaupt verkünden zu können.“
Das
Treffen in Amman war vor einem Jahr geplant. Ebenfalls seit einem Jahr hatte die jordanische
Regierung eine Internetzensur beschlossen, die nun seit vergangenem Montag auch umgesetzt
wurde. Hunderte Internetseiten wurden gesperrt und sind in dem Land nicht mehr ersichtlich.
Ob darunter auch christliche Homepages sind, ist nicht bekannt.