„Es war sehr
schön. Ich habe zwar immer auch so meine Probleme mit der Kirche, aber ich freue mich
jedes Mal, wenn man Gott ein bisschen näher ist.“
So begeistert hat sich
diese Kölnerin trotz ihres kritischen Untertons schlussendlich über den Eucharistischen
Kongress in ihrer Heimatstadt geäußert. Und rückblickend ist das repräsentativ, wenn
man allein auf die 20.000 begeisterten Besucher des Abschlussgottesdienstes am Sonntag
im Rhein-Energie-Stadion blickt. Vom katholischen Glauben mit der Gegenwart Jesu in
Brot und Wein in seiner Mitte begeistern: Für den Münsteraner Bischof Felix Genn war
es hierfür gerade wertvoll, dass auch kirchenkritische Menschen zum Eucharistischen
Kongress gekommen sind:
„Meine Eindrücke sind, dass die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer bunt gemischt sind. Viele Gebetsgruppen, viele aus geistlichen Gemeinschaften,
aber auch Menschen, die kritisch zuschauen. Also es ist geprägt von dem, was Kirche
heute ausmacht.“
Weil heute unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein
kritisches Unverständnis an Glaubensfragen häufig besonders groß ist, hatte die Jugendseelsorge
des Kölner Erzbistum ein eigenes Jugend-Programm auf die Beine gestellt. „Das fällt
mir schwer zu glauben“ war beispielsweise Titel einer Podiumsdiskussion am Samstag,
wo Zweifel und kritische Anfragen von jungen Menschen ihren Platz hatten. Und das
kam an, berichtet Bischof Genn:
„Gestern waren sehr viele Jugendliche da.
Ich bin auch in den Gebetsgruppen vielen Jugendlichen begegnet, beim Nightfever zum
Beispiel. Es beeindruckt mich, dass der Glaube auch im Jahr 2013 attraktiv bleibt.
Natürlich fordert ein solcher Kongress noch viel mehr, als wenn ich einmal unverbindlich
über den Markt der Möglichkeiten schreite – gerade auch im Blick auf junge Menschen.“
Und
der Bischof ist überzeugt: Zu allererst wird jeder einzelne, der am Eucharistischen
Kongress teilgenommen hat, davon profitieren. Die persönlichen Erfahrungen des Glaubens
in Köln werden weiter wirken, so Genn. Er spricht von einer Fruchtbarkeit des Glaubens,
deren Same auf dem Eucharistischen Kongress gesät worden ist: „Es
geht auf jeden Fall eine Fruchtbarkeit aus, die im Wesen der Eucharistie begründet
ist. Vor allen Dingen bleibt sie in den Herzen der Menschen. Wer die Eucharistie schätzen
und lieben gelernt hat, der wird anziehend. Und deshalb kann man diese Fruchtbarkeit
erst in vielen Jahren spüren.“
Und das sieht auch der Berliner Erzbischof
Rainer Maria Woelki so. Für ihn war jeder einzelne, der nach Köln gekommen ist, wichtig
für eine Bestärkung im Glauben an Jesus Christus:
„Ich bin froh für jeden,
der gekommen ist. Ich bin vor allem deshalb froh, weil ich fest davon überzeugt bin,
dass diejenigen, die gekommen sind, in ihrem Glauben, in ihrer Christusfreundschaft,
einfach gestärkt und gefestigt worden sind, und schon dafür hat es sich gelohnt.“