2013-06-10 15:01:35

D: „In Köln wurde der Zweifel leiser“


RealAudioMP3 „Es war sehr schön. Ich habe zwar immer auch so meine Probleme mit der Kirche, aber ich freue mich jedes Mal, wenn man Gott ein bisschen näher ist.“

So begeistert hat sich diese Kölnerin trotz ihres kritischen Untertons schlussendlich über den Eucharistischen Kongress in ihrer Heimatstadt geäußert. Und rückblickend ist das repräsentativ, wenn man allein auf die 20.000 begeisterten Besucher des Abschlussgottesdienstes am Sonntag im Rhein-Energie-Stadion blickt. Vom katholischen Glauben mit der Gegenwart Jesu in Brot und Wein in seiner Mitte begeistern: Für den Münsteraner Bischof Felix Genn war es hierfür gerade wertvoll, dass auch kirchenkritische Menschen zum Eucharistischen Kongress gekommen sind:

„Meine Eindrücke sind, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bunt gemischt sind. Viele Gebetsgruppen, viele aus geistlichen Gemeinschaften, aber auch Menschen, die kritisch zuschauen. Also es ist geprägt von dem, was Kirche heute ausmacht.“

Weil heute unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein kritisches Unverständnis an Glaubensfragen häufig besonders groß ist, hatte die Jugendseelsorge des Kölner Erzbistum ein eigenes Jugend-Programm auf die Beine gestellt. „Das fällt mir schwer zu glauben“ war beispielsweise Titel einer Podiumsdiskussion am Samstag, wo Zweifel und kritische Anfragen von jungen Menschen ihren Platz hatten. Und das kam an, berichtet Bischof Genn:

„Gestern waren sehr viele Jugendliche da. Ich bin auch in den Gebetsgruppen vielen Jugendlichen begegnet, beim Nightfever zum Beispiel. Es beeindruckt mich, dass der Glaube auch im Jahr 2013 attraktiv bleibt. Natürlich fordert ein solcher Kongress noch viel mehr, als wenn ich einmal unverbindlich über den Markt der Möglichkeiten schreite – gerade auch im Blick auf junge Menschen.“

Und der Bischof ist überzeugt: Zu allererst wird jeder einzelne, der am Eucharistischen Kongress teilgenommen hat, davon profitieren. Die persönlichen Erfahrungen des Glaubens in Köln werden weiter wirken, so Genn. Er spricht von einer Fruchtbarkeit des Glaubens, deren Same auf dem Eucharistischen Kongress gesät worden ist:

„Es geht auf jeden Fall eine Fruchtbarkeit aus, die im Wesen der Eucharistie begründet ist. Vor allen Dingen bleibt sie in den Herzen der Menschen. Wer die Eucharistie schätzen und lieben gelernt hat, der wird anziehend. Und deshalb kann man diese Fruchtbarkeit erst in vielen Jahren spüren.“

Und das sieht auch der Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki so. Für ihn war jeder einzelne, der nach Köln gekommen ist, wichtig für eine Bestärkung im Glauben an Jesus Christus:

„Ich bin froh für jeden, der gekommen ist. Ich bin vor allem deshalb froh, weil ich fest davon überzeugt bin, dass diejenigen, die gekommen sind, in ihrem Glauben, in ihrer Christusfreundschaft, einfach gestärkt und gefestigt worden sind, und schon dafür hat es sich gelohnt.“

(rv/domradio/pm 10.06.13 sib)







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