2013-06-07 13:34:56

Halbzeit in Köln - Ökumene, Ordensleute und Reform


RealAudioMP3 Halbzeit beim Eucharistischen Kongress in Köln: Mit einem Podium unter dem Titel „In der Taufe geeint – im Mahl getrennt“ am Donnerstagnachmittag und einer ökumenischen Vesper am Donnerstagabend stand die Ökumene im Zentrum des Programms, das den Anspruch hat, jeden Tag besondere Schwerpunkte geistlicher und kultureller Art anzubieten. Im Rahmen der ökumenischen Vesper im Kölner Dom mit etwa 1.500 Teilnehmern appellierte der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch an Katholiken und Protestanten gleichermaßen, sich mehr auf ihren gemeinsamen Glauben zu besinnen und Äußerlichkeiten weniger Gewicht beizumessen. Am Gottesdienst nahmen auch der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands, Landesbischof Friedrich Weber, sowie der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos Lambardakis, teil.

Am Freitag hingegen startete in vielen Kölner Kirchen der Priester- und Ordenstag beim Eucharistischen Kongress. Der emeritierte Kurienkardinal und Ökumenebeauftragte Walter Kasper setzte in seiner Katechese mit anschließender Messfeier den Startpunkt für den Tag, der dem geweihten Leben gewidmet ist. Er warnte bei dieser Gelegenheit davor, zu viel über Kirche und denkbare Reformen zu sprechen, denn Krisen seien für die Kirche doch an sich nichts Neues und sollten letztlich nicht überbewertet werden. Das hieße allerdings nicht, dass Missstände vertuscht werden sollten. Vielmehr müsse es hingegen darum gehen, die Gottesfrage wieder in den Mittelpunkt zu rücken.

Überhaupt trifft man in Köln, wie es zu erwarten war, allerorten auf Ordensfrauen und -männer, Priester, Bischöfe, und auch einmal den einen oder anderen Kardinal, die bei den verschiedenen Veranstaltungen auftauchen und sich unter das Volk mischen. Aber das gute Wetter, das derzeit in Köln herrscht, scheint auch zahlreiche Laien überzeugt zu haben, aus der näheren oder ferneren Umgebung nach Köln anzureisen: Vor allem bei den Programmbrennpunkten in der Innenstadt sammeln sich zahlreiche Pilger und Besucher, die man durch die roten Anhänger, an denen ihre Tages- und Dauerkarten baumeln, gut erkennen kann. Nachdem im Vorfeld des Kongress die Sorge aufkam, dass es vielleicht zu wenige Anmeldungen geben könnte (die Anzahl der Dauerteilnehmer beläuft sich nach Angaben der Veranstalter auf etwa 8.000), ist das eine gute Nachricht für die verantwortlichen Organisatoren. Etwa 40.000 Teilnehmer werden mittlerweile im Verlauf des fünf Tage dauernden Glaubensfestes erwartet.

Besonders eindrücklich: die langen Schlangen, die sich am Donnerstagabend vor dem Kölner Dom gebildet haben, um die Lichtinstallation „lux eucharistica“ mitzuerleben – viele mussten leider vor der Tür bleiben und werden wohl ihr Glück über die nächsten beiden Tage versuchen. Am Freitagabend schließlich ein weiterer Höhepunkt des Programms: In der Kölner LANXESSarena, die zeitweilig als die größte Veranstaltungshalle Europas galt, werden Kölner und internationale Künstler wie „De Bläck Fööss“ und der Klezmer-Musiker Giora Feidman vor den Besuchern aufspielen. Außerdem wird das große Jugendfestival, das bis zum Abschluss des Kongresses gehen wird und ebenfalls zahlreiche Programmpunkte für die jungen Teilnehmer vorsieht, mit einer Komplet, Prozession und mit einer so gut wie durchgehenden Anbetung, die im Anschluss an die Prozession beginnt, eröffnet werden.

(rv 07.06.2013 cs)









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