Ein Staudammprojekt am Nil ist in Ägypten auf heftige Kritik gestoßen. Grund ist die
Aussicht, dass der von Äthiopien geplante und vom Sudan befürwortete Staudamm Ägypten
rund zwölf Milliarden Kubikmeter Wasser pro Jahr entziehen würde. Der Berater des
ägyptischen Präsidenten Mursi, Ayman Ali, gab gegenüber dem Fidesdienst an: „Ägypten
hat das Recht, die eigenen Interessen zu vertreten.“ Wenn das äthiopische Bauprojekt
Ägypten benachteiligen sollte, „werden wir verschiedene Optionen in Erwägung ziehen“,
so Ali. In diesem Fall schließe er einen militärischen Angriff nicht aus. Im Rahmen
einer Tagung von hochrangigen ägyptischen Politikern, unter denen auch Präsident Mohammed
Mursi vertreten war, äußerten sich die Teilnehmer auch kritisch über den Sudan, der
das Projekt am Nil befürwortet. „Unsere Meinung mag den Ägyptern nicht gefallen, doch
der Sudan wird von dem Bauprojekt profitieren“, so der sudanesische Minister für Kommunikation,
Ahmend Bilal Osman.