Philippinen: Bischöfe verteidigen sich gegen Vorwürfe
Die Bischöfe des Landes wehren sich gegen Vorwürfe, Fälle von Kindesmissbrauch durch
Kirchenleute vertuscht zu haben. Es gebe eine Reihe von entsprechenden Verfahren in
den Bistümern, doch wegen der Vertraulichkeit „glauben die Leute, dass die Hierarchie
diese Fälle vertuscht“. Das sagte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Joselito
Asis, der Nachrichtenagentur ucanews.
Der irische Missionar Shay Cullen, der
seit 1969 mit Straßenkindern auf den Philippinen arbeitet, hatte in einem Interview
gesagt: „Wir haben hier Bischöfe, die solche Missbräuche völlig vertuscht haben, und
wir wissen, dass das auch heute noch passiert.“ Er hatte die Kirche aufgerufen, „entschieden“
gegen Missbrauch vorzugehen, schuldig gewordene Priester oder Erzieher aus der Seelsorge
abzuziehen und den Justizbehörden zu melden. Cullen ist unter anderem Träger des Menschenrechtspreises
der Stadt Weimar 2000 und war schon mehrfach für den Friedensnobelpreis nominiert.
Die philippinischen Bischöfe haben 2003 Richtlinien für den Umgang mit Missbrauchsskandalen
formuliert und dem Vatikan zur Approbation vorgelegt. Dieser hat nach Auskunft des
Generalsekretärs der Bischofskonferenz auf Änderungen bestanden, die jetzt in den
Text eingearbeitet würden. Im August gingen die Richtlinien dann zu einer erneuten
Prüfung an die römische Glaubenskongregation. Die Philippinen sind in Asien das einzige
Land mit katholischer Bevölkerungsmehrheit.