Weltweite Anbetung und Lebenstag: Neues vom „Jahr des Glaubens“
Benedikt XVI. hat
es im vergangenen Oktober eröffnet, Franziskus setzt es fort: das „Jahr des Glaubens“.
Jetzt hat der Päpstliche Rat für die Neuevangelisierung Einzelheiten zu den nächsten
Veranstaltungen dieses Glaubensjahres bekannt gegeben. Vor der Presse nannte Erzbischof
Rino Fisichella, der Leiter des Rates, eine geplante, weltweite Eucharistische Anbetung
am nächsten Sonntag ein historisches Ereignis. Einen ersten Anlauf zu einer internationalen
Anbetung habe es schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts, unter Leo XIII., gegeben. Doch
erst jetzt werde sie Wirklichkeit.
„Sie findet zum ersten Mal überhaupt
in der Kirchengeschichte statt, unter dem Motto „Ein Herr, ein Glaube“. In den Kathedralen
auf der ganzen Welt werden am Sonntag zwischen 17 und 18 Uhr römischer Zeit Christen
in Gemeinschaft mit dem Papst die Anbetung halten. Dieser Initiative haben sich überraschend
viele angeschlossen, von ganzen Bischofskonferenzen bis zu Pfarreien oder Klausurklöstern.
Es ist schwer, eine genaue Zahl zu nennen, mit Sicherheit werden es viele Tausende
sein. Einige Briefe, die uns erreicht haben, waren besonders bewegend. Der Bischof
von Carpi, das vor genau einem Jahr vom Erdbeben schwer getroffen wurde, schreibt,
die Anbetung werde in den wenigen noch benutzbaren Pfarrkirchen und in den provisorischen
Zeltkirchen stattfinden. Auf einigen Inseln wie etwa Honolulu wird es im Moment der
Eucharistischen Anbetung fünf Uhr in der Frühe sein.“
Alle Bistümer Asiens
hätten sich der Initiative angeschlossen, so der Erzbischof, auch in Europa gebe es
„vollständige Beteiligung“. Papst Franziskus, der die Anbetung im Vatikan leiten wird,
habe zwei Gebetsanliegen formuliert. Das erste davon gelte der Kirche in der ganzen
Welt; das zweite habe folgenden Wortlaut:
„Für alle, die in den verschiedenen
Teilen der Welt unter neuen Formen von Sklaverei leiden oder Opfer von Kriegen, Menschenhandel,
Drogenhandel und Sklavenarbeit sind, für Kinder und Frauen, die Gewalt erleiden. Möge
ihr stummer Hilfeschrei die Kirche aufmerksam finden... Außerdem für alle, die in
wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind, vor allem Arbeitslose, ältere Menschen, Einwanderer,
Obdachlose, Häftlinge...“
Mit Genugtuung gab Fisichella bekannt, dass insgesamt
deutlich über vier Millionen Pilger an den bisherigen Veranstaltungen des Glaubensjahres
teilgenommen haben. Er bestätigte auch, dass am 15. und 16. Juni im Vatikan zwei Tage
des Lebensschutzes stattfinden werden. Papst Franziskus werde am Sonntag, 16. Juni,
mit dem ganzen „Volk des Lebens“ eine Messe feiern. Die Tage für das Leben heißen
„Begegnung von Evangelium Vitae“. Das erinnert an die Lebens-Enzyklika von Papst Johannes
Paul II. aus dem Jahr 1995.
„Auch diese Veranstaltung folgt dem bisher im
Jahr des Glaubens üblichen Muster. Vor allem gibt es am Samstag eine Wallfahrt zum
Grab des heiligen Petrus, zuvor Katechesen in verschiedenen Kirchen Roms. Für den
Samstagabend ist ein Fackelzug über die Via della Conciliazione zum Petersplatz geplant,
um in Stille auf den Wert des menschlichen Lebens aufmerksam zu machen. Auf dem Platz
werden dann einige Persönlichkeiten Ansprachen halten. Bis heute haben sich schon
viele Gruppen u.a. aus den USA, Deutschland sowie anderen europäischen Ländern, wie
Japan, Costa Rica, Kanada und Australien angemeldet. Teilnehmen werden viele Lebensschutzgruppen,
aber auch Bischofskonferenzen, Orden, die Malteser, das Rote Kreuz und viele Privatleute,
denen der Lebensschutz am Herzen liegt, auch wenn sie verbandlich oder konfessionell
nicht gebunden sind.“