USA: Wider die Erosion der Religionsfreiheit

Die katholische Kirche in den USA begeht in diesem Jahr zum zweiten Mal die „Wochen der Religionsfreiheit“. Sie beginnen am Gedenktag des heiligen Thomas Morus im Juni und enden am Unabhängigkeitstag des Landes. Das bestätigt der Erzbischof von Baltimore, William E. Lori, gegenüber Radio Vatikan. In seinem Bistum ist der Auftakt der Veranstaltungswochen.
Es sei die Aufgabe von Katholiken in jeder Kultur und jedem Land, dort im Sinne des Evangeliums eine Zivilisation der Gerechtigkeit, der Liebe und Wahrheit zu schaffen, so Lori.

„Es scheint mir, dass die Verteidigung von Religionsfreiheit der wichtigste Weg ist, die menschliche Würde zu verteidigen. Es zeigt auch, dass alle unsere Freiheiten zusammenhängen: Recht auf Leben, auf freie Rede und so weiter, das alles hängt für uns an der fundamentalen Beziehung zum Schöpfer. Der Staat muss anerkennen, dass Menschen das Recht haben, diesen Glauben zu leben, nicht nur in ihren Herzen, nicht nur im Privaten, in ihren Häusern, sondern auch bei der Arbeit und in der Öffentlichkeit - um so eine Kultur des Respekts für Würde und Religionsfreiheit zu schaffen.“

Die „Wochen der Religionsfreiheit“ sprechen konkrete Gefahren an, in den USA zum Beispiel die Tendenz, Religion in Kirchen beziehungsweise Gottesdiensträume zurückzudrängen. Es geht um das Recht auf Leben und zum offenen Bekenntnis, vor allem aber geht es darum, das Bewusstsein für die Gefährdung in der Gesellschaft zu schärfen.

„Die Herausforderungen für Religionsfreiheit haben sich gewandelt, im Augenblick gibt es eine Erosion dieser Freiheit auf ganz verschiedenen Ebenen. Zunächst schwindet der Glauben aus dem Leben vieler Menschen. Dann folgen Gesetze und Verwaltungsentscheidungen, welche die Spielräume für Religionsfreiheit beschneiden. So verschwindet sie langsam und allmählich.“

Lori hofft, dass sich durch diese „Wochen der Religionsfreiheit“ langsam eine Bewegung ergibt, die sich nicht auf nur auf einzelne Problemlösungen konzentriert, sondern gemeinsam mit anderen Religionen dafür sorgt, dass Religionsfreiheit nicht verschwindet.

(rv 28.05.2013 ord)