„Mehr Europa“ in der Asylpolitik, das forderten der Caritas-Geschäftsführer der Erzdiözese
Wien, Klaus Schwertner, sowie der Vereinsvertreter Michael Genner von „Asyl in Not“
auf der „Langen Nacht der Kirchen“ in Wien. Für Schwertner ist es unverständlich,
weshalb etwa die politische Lage in Krisenregionen von den einzelnen EU-Staaten unterschiedlich
bewertet werde. Europa solle sich hingegen darauf konzentrieren, Brücken zu bauen,
so der Caritas-Geschäftsführer.
Einen zwiegespaltenen Blick auf die EU hatte
auch Michael Genner. Für ihn zeige sich Europa immer wieder als „janusköpfiges Ungeheuer“.
Neben den großen Errungenschaften wie der Demokratie und den Menschrechten sei eben
auch Rassismus eine europäische Realität. Ein gerechtes Asylsystem bedeutet deshalb
für ihn, dass „Menschen Schutz suchen, sich hier niederlassen und arbeiten können.“
Schwertner forderte die Kirchen diesbezüglich dazu auf, „einen Kontrapunkt gegen eine
von Misstrauen geprägte Politik“ zu setzen.