Generalaudienz des Papstes: „Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!“
Der Heilige Geist
ist der wahre Motor der Evangelisierung und Verkündigung. In der Katechese bei der
Generalaudienz an diesem Mittwoch ging es Papst Franziskus um die Kirche und um den
Heiligen Geist. Er setzte damit die Reihe der Katechesen zum Glaubensbekenntnis fort.
Ohne
die Anwesenheit des Heiligen Geistes und sein Tun könne die Kirche ihren Auftrag nicht
erfüllen, Tod und Auferstehung Jesu zu verkünden, so der Papst.
„Das Verkünden
ist der Auftrag der Kirche, nicht von einigen, sondern von mir, von dir, es ist unser
Auftrag. Der Apostel Paulus rief aus „Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!“
Jeder muss Verkünder sein, vor allem im eigenen Leben! Vertrauen wir uns ihm an! Er
macht uns fähig, unseren Glauben zu leben und zu bezeugen und die Herzen aller zu
erleuchten, denen wir begegnen.“
Die Erfahrung des Pfingstfestes sei es
gewesen, dass der Heilige Geist die Apostel aus dem Ort, wo sie sich versteckt gehalten
hatten, und aus sich selbst herausgeführt habe. Sie hätten in vielen Sprachen gesprochen
und seien zu Verkündern umgestaltet worden, eine Gemeinschaft von Zeugen.
„Hier
ist eine erste wichtige Wirkung des Handelns des Heiligen Geistes: Die Einheit, die
Gemeinschaft. In Babel begann – wie die Bibel berichtet – die Zerstreuung der Völker
und die Verwirrung der Sprachen, eine Frucht des Hochmuts und des Stolzes (...). Pfingsten
wurden diese Trennungen überwunden. Es gibt keinen Stolz mehr Gott gegenüber und auch
nicht mehr das sich Abschließen gegen den Nächsten, sondern eine Offenheit für Gott,
die sich im Hinausgehen ausdrückt und im Verkünden seines Wortes: Eine neue Sprache,
eine Sprache der Liebe, eine Sprache die alle verstehen können und die, wenn sie gehört
wird, in allen Lebensweisen und Kulturen ausgedrückt werden kann.“
Diese
Sprache des Heiligen Geistes lade zur Überwindung von Trennungen und Abschottungen
ein, so der Papst. „Wir müssen uns alle fragen: Wie kann ich mich vom Heiligen Geist
so leiten lassen, dass mein Zeugnis für den Glauben eines für Einheit und Gemeinschaft
ist?“
Dagegen scheine es, dass sich Babel heute wiederhole: Trennungen, Unfähigkeit
zum gegenseitigen Verstehen, Rivalitäten, Neid, Egoismus. Dagegen müssten die Gaben
des Geistes, die Versöhnung, Verzeihung, der Frieden, die Einheit und die Liebe gesetzt
werden.
Zur Verkündung dieser Frohen Botschaft brauche es den Mut der Apostel,
so der Papst weiter. Der Mut zur Verkündigung sei ein weiteres Wirken des Heiligen
Geistes, „mit lauter Stimme, immer und überall.“ Das gelte auch für die Neuevangelisierung:
Sie müsse mit dem Gebet um das Feuer des Heiligen Geistes ihren Anfang nehmen.
„Erneuern
wir jeden Tag unser Vertrauen in das Wirken des Heiligen Geistes, lassen wir uns von
Ihm führen, seien wir Frauen und Männer des Gebetes, die mit Mut die Frohe Botschaft
verkünden, und werden wir so in unserer Welt Werkzeuge der Einheit und Gemeinschaft
mit Gott.“