Schluß mit dem ständigen
Geschwätz! Mit diesem Satz kann man die Predigt von Papst Franziskus an diesem Samstag
zusammenfassen. An der Frühmesse im Vatikan-Gästehaus Santa Marta nahmen einige Spitzenleute
von geistlichen Bewegungen teil, die Franziskus zu diesem Wochenende in den Vatikan
eingeladen hat; am Samstagabend und am Sonntag wird er rund 120.000 Mitglieder neuer
Bewegungen auf dem Petersplatz treffen, Radio Vatikan überträgt live. In der Frühmesse
dachte Papst Franziskus über das Gespräch des heiligen Petrus mit dem auferstandenen
Jesus nach, von dem der Evangelist Johannes berichtet: Es sei als „Dialog der Liebe“
gestartet, dann aber „auf ein anderes Gleis geraten“. Petrus habe sich mit Johannes
(„dem Jünger, den Jesus liebte“) verglichen, sowas bringe „Bitterkeit und Neid“ mit
sich.
„Wieviel wird doch geschwätzt in der Kirche! Wieviel schwätzen wir
Christen doch! Aber Schwätzchen können wehtun, sie setzen andere herab: Statt selbst
zu wachsen, mache ich einen anderen herunter und fühle mich dann größer. Das geht
nicht! Schwätzen ist wie Honigbonbons naschen – man nimmt noch eines und noch eines,
und am Schluß hat man Bauchweh. Auch Schwätzen wirkt zunächst angenehm, doch dann
verdirbt es dir die Seele. Geschwätz ist destruktiv für die Kirche.“
Christen,
die allzugerne ein Schwätzchen hielten, würden zu „Christen mit guten Manieren, aber
üblen Gewohnheiten“, mahnte der Papst. Auch zu ihnen sage Christus heute wie damals
zu Petrus: „Was geht das dich an? Du folge mir nach!“
„Du folge mir nach
– das ist ein schönes Wort Jesu, so klar, so liebevoll für uns. Als ob er sagen wollte:
Setzt euch nichts in den Kopf, das Heil liegt nicht im Vergleich mit den anderen und
im Schwätzen. Das Heil liegt in der Nachfolge! ... Bitten wir den Herrn Jesus, uns
diese Gnade zu geben, dass wir uns nie ins Leben der anderen einmischen, sondern einfach
ihm hinterhergehen auf seinem Weg. Und das genügt!“