Das katholisch-lutherische Dialog-Dokument zum „Reformationsjubiläum“ im Jahr 2017
wird im Rahmen der Ratsvollversammlung des Lutherischen Weltbunds (LWB) am 17. Juni
in Genf veröffentlicht. Die Präsentation erfolge im Rahmen einer Pressekonferenz,
an der Führungsvertreter des LWB und maßgebliche Mitarbeiter des Papiers teilnehmen,
heißt es in einer Aussendung des Weltbunds von Mittwoch. Zur Ratsvollversammlung in
Genf werden u.a. LWB-Präsident Bischof Munib Younan aus Jerusalem und Generalsekretär
Pfarrer Martin Junge aus Santiago de Chile erwartet. Laut Angaben des Präsidenten
des Päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Kurt Koch, besteht das Dokument aus drei Teilen:
Der erste Teil betone Dankbarkeit für die in den vergangenen 50 Jahren gemachten großen
ökumenischen Fortschritte. Der zweite Teil sei „eine Klage über das, was in 500 Jahren
alles passiert ist, insbesondere die Konfessionskriege, aber auch das Beschreiten
des Wegs einer radikalen Säkularisierung als scheinbarer Ausweg“, so Koch weiter.
Im dritten Teil gehe es schließlich darum, welche Schritte in die Zukunft erfolgen
sollen. Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal Martin Luthers Wittenberger Thesenanschlag,
der den Anstoß zur Reformation gab. In deren Folge kam es zur Spaltung der katholischen
Kirche und schließlich 1521 zur Exkommunikation Luthers durch Papst Leo X. (1513-1521).