2013-05-10 12:32:31

Nachfolger Petri trifft Nachfolger Markus': Franziskus empfängt Tawadros II.


RealAudioMP3 Das Treffen zweier Päpste: Franziskus – der Nachfolger des Apostels Petrus – hat an diesem Freitag Tawadros II. – den Nachfolger des Apostels Markus – empfangen. Es war der erste Besuch des Patriarchen von Alexandrien und Oberhauptes der koptisch-orthodoxen Kirche außerhalb seines Heimatlandes Ägypten.

Er hoffe, dass dieses nur eines von vielen weiteren Treffen zwischen diesen beiden Kirchen sei, so Papst Tawadros in seiner Ansprache. Er komme von der Wiege der Zivilisationen Europas, die griechisch-römische und auch die islamische Zivilisation hätten hier ihre Wurzeln, und auch in der jüdisch-christlichen Tradition spiele Ägypten eine große Rolle. So sei etwa die Mönchsbewegung in Ägypten entstanden. „Ich bin stolz auf mein Land“, so Tawadros. Deswegen habe er an der Gründung des Rates der Christlichen Kirchen mitgewirkt und hoffe, dass man sich gemeinsam für den Frieden im Nahen Osten einsetzen könne. Gleichzeitig wünsche er sich einen verstärkten ökumenischen Dialog, um die gewünschte Einheit zu erreichen.

In seiner Antwort ging Papst Franziskus auf die wachsende Freundschaft zwischen den Kirchen ein. Nach Jahrhunderten des Misstrauens hätten sich vor vierzig Jahren Papst Paul VI. und der verstorbene Papst Shenouda III. erstmals in Rom brüderlich umarmt – an diesen historischen Moment wolle er anschließen und Freundschaft und Geschwisterlichkeit zwischen den Kirchen stärken, so Papst Franziskus:

„Vor vierzig Jahren war die gemeinsame Erklärung unserer Vorgänger ein Meilenstein auf dem Weg der Ökumene, es wurde eine Kommission für theologischen Dialog zwischen unseren Kirchen gegründet. Die Ergebnisse dieser Arbeit haben einen weiteren Dialog zwischen der katholischen Kirche und allen orientalischen orthodoxen Kirchen eröffnet, und dieser Dialog trägt bis heute Früchte.“

Es freue ihn, bestärken zu können, was die Vorgänger feierlich erklärten – nämlich, dass die Christen beider Kirchen in der einen Taufe vereint seien. Er hoffe auf den Tag, an dem man auch gemeinsam am Altar feiern könne, so Franziskus. Er ging auch auf die Rolle Tawadros’ in der gegenwärtigen Situation in Ägypten ein, vor allem auf den Rat der Christlichen Kirchen, der auf die Initiative des Kopten-Papstes hin gegründet worden war.

„Der ‚Nationale Rat der Christlichen Kirchen’ ist ein bedeutendes Zeichen für die Überzeugung aller Christgläubigen, immer engere geschwisterliche Beziehungen aufzubauen und gemeinsam der gesamten Gesellschaft Ägyptens zu dienen, zu der sie gehören. Ich möchte Ihnen versichern, dass Ihr Einsatz für die Gemeinschaft der an Christus Glaubenden und ihr lebhaftes Interesse für die Zukunft Ihres Landes und die Rolle der christlichen Gemeinschaften in der ägyptischen Gesellschaft ein tiefes Echo im Herzen des Nachfolgers Petri und der gesamten katholischen Gemeinschaft finden.“

Wenn ein Mitglied leidet, so leiden alle mit ihm, mit diesem Bibelzitat wies Franziskus darauf hin, dass auch über die Gemeinschaft der Christen hinaus der Einsatz für die Gesellschaft möglich sei. Leiden schaffe in einem gewissen Sinn Einheit, aus dem Leiden könnten Vergeben und Versöhnung kommen, für die er bete.

(rv 10.05.2013 ord)








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