Papst würdigt Ordensfrauen und warnt vor Karrieredenken
„Der Dienst der Leitung
gemäß dem Evangelium” – zu diesem Thema hat der Papst an diesem Mittwoch eine Ansprache
vor Ordensoberinnen gehalten. Drei Punkte lägen ihm am Herzen: die evangelischen Räte,
das Nein zum Karrieredenken und das Bekenntnis zur Kirche, so Franziskus vor der Vollversammlung
der Internationalen Union der Generaloberinnen, dem Dachverband katholischer Frauenorden.
Gehorsam,
Armut, Keuschheit Franziskus führte in seiner Ansprache zunächst aus, dass
eine Berufung immer Initiative Gottes ist, nie vom Menschen gemacht oder gewählt.
Daraus folge für Ordenschristen ein ständiger „Exodus aus uns selbst“, denn der Wille
Gottes sei es, der zähle. Dieser „Exodus“ sei ein Weg der Anbetung und des Dienstes:
„Den Herrn anbeten und dem nächsten zu dienen, nichts für sich behalten: Das ist die
„Beraubung“ derer, die Autorität ausüben.“ Der Gehorsam sei das Hören auf den Willen
Gottes, so der Papst. Für die Armut gelte ähnliches: Armut sei Unterricht in Solidarität,
im Teilen und der Nächstenliebe, man erlebe dort die Nüchternheit, sich über die wesentlichen
Dinge zu freuen. Die Keuschheit wiederum „erweitert die Freiheit der Hingabe an
Gott an die Nächsten, mit der Zärtlichkeit, der Barmherzigkeit und der Nähe Christi.“
Sie habe ihren Ort in der „reifen Freiheit“ und sei ein Hinweis auf die kommende Welt.
Der
Schaden durch Karrierismus Der zweite Punkt des Papstes unterstrich das
Element des Dienstes bei der Ausübung von Autorität. „Denken wir an den Schaden für
das Volk Gottes, den die Männer und Frauen der Kirche anrichten, die Karrieristen
sind, soziale Aufsteiger, die das Volk Gottes ‚benutzen’, die Kirche, die Brüder und
Schwestern – denen sie eigentlich dienen sollen – wie ein Sprungbrett für die eigenen
Interessen und die persönlichen Ambitionen.“
Absurde Dichotomie zu glauben,
man könne mit Christus aber ohne Kirche leben Drittens ging der Papst in
seiner Ansprache auf die Kirchlichkeit ein: Sie sei eines der konstitutiven Elemente
des Ordenslebens, eine Dimension, die einer ständigen Vertiefung bedürfe. „Es ist
nicht möglich, dass eine Ordensfrau oder ein Ordensmann nicht mit der Kirche fühlt.“
Dieses ‚Fühlen mit der Kirche’ drücke sich in Treue zum Lehramt aus, in der Gemeinschaft
mit den Hirten und dem Nachfolger Petri, dem Zeichen der Einheit der Kirche.
Dank
für den Einsatz Papst Franziskus fügte dem seinen Dank für den Einsatz
hinzu, der nicht immer einfach sei. „Was wäre die Kirche ohne euch? Es fehlten Mutterschaft,
Zuneigung, Zärtlichkeit! Danke!”