2013-05-08 11:44:33

Papst würdigt Ordensfrauen und warnt vor Karrieredenken


RealAudioMP3 „Der Dienst der Leitung gemäß dem Evangelium” – zu diesem Thema hat der Papst an diesem Mittwoch eine Ansprache vor Ordensoberinnen gehalten. Drei Punkte lägen ihm am Herzen: die evangelischen Räte, das Nein zum Karrieredenken und das Bekenntnis zur Kirche, so Franziskus vor der Vollversammlung der Internationalen Union der Generaloberinnen, dem Dachverband katholischer Frauenorden.

Gehorsam, Armut, Keuschheit
Franziskus führte in seiner Ansprache zunächst aus, dass eine Berufung immer Initiative Gottes ist, nie vom Menschen gemacht oder gewählt. Daraus folge für Ordenschristen ein ständiger „Exodus aus uns selbst“, denn der Wille Gottes sei es, der zähle. Dieser „Exodus“ sei ein Weg der Anbetung und des Dienstes: „Den Herrn anbeten und dem nächsten zu dienen, nichts für sich behalten: Das ist die „Beraubung“ derer, die Autorität ausüben.“ Der Gehorsam sei das Hören auf den Willen Gottes, so der Papst.
Für die Armut gelte ähnliches: Armut sei Unterricht in Solidarität, im Teilen und der Nächstenliebe, man erlebe dort die Nüchternheit, sich über die wesentlichen Dinge zu freuen.
Die Keuschheit wiederum „erweitert die Freiheit der Hingabe an Gott an die Nächsten, mit der Zärtlichkeit, der Barmherzigkeit und der Nähe Christi.“ Sie habe ihren Ort in der „reifen Freiheit“ und sei ein Hinweis auf die kommende Welt.

Der Schaden durch Karrierismus
Der zweite Punkt des Papstes unterstrich das Element des Dienstes bei der Ausübung von Autorität. „Denken wir an den Schaden für das Volk Gottes, den die Männer und Frauen der Kirche anrichten, die Karrieristen sind, soziale Aufsteiger, die das Volk Gottes ‚benutzen’, die Kirche, die Brüder und Schwestern – denen sie eigentlich dienen sollen – wie ein Sprungbrett für die eigenen Interessen und die persönlichen Ambitionen.“

Absurde Dichotomie zu glauben, man könne mit Christus aber ohne Kirche leben
Drittens ging der Papst in seiner Ansprache auf die Kirchlichkeit ein: Sie sei eines der konstitutiven Elemente des Ordenslebens, eine Dimension, die einer ständigen Vertiefung bedürfe. „Es ist nicht möglich, dass eine Ordensfrau oder ein Ordensmann nicht mit der Kirche fühlt.“ Dieses ‚Fühlen mit der Kirche’ drücke sich in Treue zum Lehramt aus, in der Gemeinschaft mit den Hirten und dem Nachfolger Petri, dem Zeichen der Einheit der Kirche.

Dank für den Einsatz
Papst Franziskus fügte dem seinen Dank für den Einsatz hinzu, der nicht immer einfach sei. „Was wäre die Kirche ohne euch? Es fehlten Mutterschaft, Zuneigung, Zärtlichkeit! Danke!”

(rv 08.05.2013 mg/ord)








All the contents on this site are copyrighted ©.