Christen sollten sich
nicht vom Leid überwältigen lassen, sondern trotz aller Schmerzen die Freude Christi
bezeugen. Das riet Papst Franziskus an diesem Dienstagmorgen bei seiner Frühmesse
im vatikanischen Gästehaus Santa Marta, an der diesmal Mitarbeiter der Dombauhütte
von St. Peter teilnahmen.
„Sich in Geduld fassen: Das ist die Straße, die
Jesus uns Christen lehrt. Es heißt nicht, traurig zu sein, nein – es geht um etwas
anderes. Es heißt, die Schwierigkeiten und Widersprüche ertragen. Die Bibel hat dafür
das griechische Wort hypomoné: im Leben die tägliche Arbeit mit all ihren Schwierigkeiten
durchstehen. Diesen Weg hat Jesus gewählt: den Weg des Aushaltens und der Geduld.
Das ist ein Prozess des christlichen Reifens, den man nicht von einem Tag auf den
anderen hinter sich bringt, er dauert das ganze Leben. Das ist wie bei einem guten
Wein...“
Viele Märtyrer, etwa die von Nagasaki, seien voller Freude gewesen
und ins Martyrium gegangen „wie zu einer Hochzeit“, so Franziskus. Das Leiden zu ertragen
sei kein Masochismus, sondern ein Weitergehen auf dem Weg Jesu.
„Mit den
Schwierigkeiten kommen viele Versuchungen – etwa die, zu lamentieren: Sieh mal, wie
schlecht es mir geht. Aber ein Christ, der sich ständig beklagt, ist kein guter Christ.
Jesus lehrt uns das stille Ertragen. Er hat bei seinem Leiden nicht viel geredet,
nur zwei oder drei Worte, die nötig waren; doch auch das war kein trauriges Schweigen.
Ein schmerzvolles, aber kein trauriges Schweigen. Der Weg des Erduldens lässt uns
den christlichen Frieden vertiefen, es macht uns stark in Jesus!“