Eine Bombe in einer
Kirche: Wieder einmal wird der Ort der Religion zu einem Ort der Gewalt. An diesem
Sonntag explodierte in Arusha in Tansania bei der Weihe einer neuen Pfarrkirche eine
Bombe, mindestens eine Person starb, man zählt bis jetzt etwa 60 Verletzte, genaue
Zahlen sind noch nicht bekannt. Bei der Feier dabei war der apostolische Nuntius im
Land, Francisco Padilla. Er bliebt unverletzt, spricht aber gegenüber Radio Vatikan
von dem Schock, unter dem alle Beteiligten stehen.
„Keiner hat das erwartet.
Ich bin morgens zu Beginn meines Pastoralbesuches sehr nett empfangen worden. Als
wir um 10 Uhr dann mit der Liturgie beginnen wollten, noch bevor wir in die Kirche
gegangen sind, habe ich dann die Explosion gehört und die vielen Verletzten gesehen.
Wir stehen alle unter Schock, niemand hat das hier erwartet. Meine Gedanken und Gebete
sind bei den Opfern, ich bin sehr betrübt darüber, dass sie bei einem Fest unschuldig
Opfer wurden.“
Die Polizei hatte relativ bald einen Verdächtigen festgenommen,
aber noch keine Angaben zu Motiv oder Umständen gemacht. Diese Unwissenheit teilen
auch die Beteiligten
„Wir wissen nichts. Die örtlichen Autoritäten haben
mir aber versichert, dass sie alles tun werden, damit sich Taten dieser Art in Zukunft
nicht wiederholen werden. Dieses war das erste Mal, dass so etwas in Tansania passiert
ist. In Kenia gab es das schon, aber noch nicht hier in Tansania. Es ist das erste
Mal, dass bei einer Liturgie eine Bombe explodiert ist.“
Als Repräsentant
des Papstes spreche er seine volle Solidarität mit der Gemeinde von Arusha und mit
allen anderen katholischen Gemeinden im Land aus. Es sei eine schwierige und bisweilen
dramatische Situation, die mit der Bombe einen traurigen Höhepunkt gefunden habe.
Man könne nur hoffen, dass sich die Situation in Zukunft wieder stabilisiere und zum
Besseren wende, so der Nuntius.
Hintergrund: Arusha liegt
in einer vor allem von Christen bewohnten Region Tansanias. 2012 und erneut seit dem
Jahreswechsel hatte es auf der zu Tansania gehörenden Inselgruppe Sansibar mehrere
Übergriffe und Morddrohungen gegen katholische Priester und Bischöfe gegeben. Im Februar
wurde ein Ordensmann von Unbekannten erschossen. Auch Moscheen und muslimische Geistliche
auf Sansibar wurden angegriffen.