Die Christen sollten
den Glauben „mutig“ und auch „mit Hartnäckigkeit im Gebet“ verbreiten, statt „lau“
zu sein. Das sagte Papst Franziskus an diesem Freitag bei seiner Frühmesse im vatikanischen
Gästehaus Santa Marta. Gäste bei der Messe waren Schweizergardisten mit ihrem Kommandanten
Daniel Rudolf Anrig. Der Papst rief dazu auf, „den Glauben mit dem eigenen Leben zu
verkünden“. Das Entscheidende am Glauben sei, dass Jesus uns mit Tod und Auferstehung
„die Sünden vergeben und mit dem Vater versöhnt“ habe.
„Das an andere weiterzugeben,
verlangt Mut von uns: manches Mal einen einfachen Mut. Mir fällt dazu eine private
Erinnerung ein: Jeden Karfreitag nahm uns meine Großmutter zur Lichterprozession mit,
und am Schluss ließ sie uns Kinder vor der Statue des toten Christus niederknien und
sagte uns: Schaut ihn an, er ist tot, aber morgen wird er auferstehen! So kam der
Glaube an den toten und auferstandenen Christus zu uns. In der Kirchengeschichte haben
viele, viele versucht, diese starke Gewissheit etwas zu vernebeln, indem sie von einer
spirituellen Auferstehung sprechen. Nein, Christus lebt!“
Franziskus ermunterte
des Weiteren zu starkem Gottvertrauen beim Gebet. Es sei eine Herausforderung, dass
Jesus gesagt habe: Was immer ihr in meinem Namen erbitten werdet, werde ich euch geben.
Die Bibel zeige, wie Abraham und Mose mit dem Herrn zugunsten anderer regelrecht „verhandelt“
hätten. Diesen Mut brauche es heute auch:
„Wenn die Kirche den Mut verliert,
kommt eine Atmosphäre der Lauheit in sie hinein. Die lauen, die mutlosen Christen
tun der Kirche nicht gut. So kommt es zu Problemen zwischen uns, wir verlieren die
Horizonte, wir verlieren den Mut, zum Himmel zu beten oder das Evangelium zu verkünden.
Wir sind lau: Wir kümmern uns nur um unsere kleinlichen Angelegenheiten, unsere Eifersucht,
unseren Neid, um die Karriere... aber all das tut der Kirche nicht gut, die Kirche
muss mutig sein! Wir alle müssen im Gebet mutig sein und Jesus herausfordern!“