Papst Franziskus heißt Benedikt XVI. im Vatikan willkommen
Papst Franziskus hat
an diesem Donnerstag Benedikt XVI. im Vatikan begrüßt. Der emeritierte Papst kehrte
nach neun Wochen in Castelgandolfo wie geplant zurück, um in das ehemalige Kloster
Mater Ecclesiae einzuziehen. Papst emeritus Benedikt flog mit dem Hubschrauber nach
Rom, wo er um 16.45 Uhr eintraf, begleitet von Erzbischof Georg Gänswein. Wie der
Vatikanische Pressesaal bekanntgab, wurde er wie vorgesehen von Kardinaldekan Angelo
Sodano, Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone und weiteren Vatikanmitarbeitern begrüßt,
bevor es mit dem Wagen zu seiner neuen Wohnung ging. Dort hieß ihn Papst Franziskus
„brüderlich und herzlich“ willkommen, wie der Vatikan mitteilt. Gemeinsam hätten sie
in der Kapelle des Hauses einen Moment in stillem Gebet verweilt.
Damit beginnt
eine neue Phase in der Geschichte der Kirche und des Vatikans: Erstmals residiert
der Papst neben seinem Vorgänger. Einen Rücktritt dieser Art hatte es in der jüngeren
Kirchengeschichte noch nicht gegeben, an diese Situation wird sich der Vatikan erst
gewöhnen müssen. Papst Benedikt hatte kurz vor seinem Rücktritt aber durch das Gehorsamsversprechen
seinem damals noch nicht gewählten Nachfolger gegenüber deutlich gemacht, dass es
nur einen amtierenden Papst geben könne und dass er sich tatsächlich vollständig zurückzuziehen
gedenke: „Schon heute verspreche ich dem neuen Papst meine bedingungslose Ehrerbietung
und meinen bedingungslosen Gehorsam,“ so die Worte des Papstes am 28. Februar.
Am
28. Februar war Papst Benedikt nach Castelgandolfo gereist, am gleichen Tag, an dem
sein Amtsverzicht wirksam wurde. Er wollte auch physisch nicht mehr präsent und sichtbar
sein. Am 23. März war dann der frisch gewählte Papst Franziskus dorthin geflogen,
um Benedikt XVI. zu treffen.
Benedikt sei froh, nun wieder im Vatikan zu sein,
gab der Pressesaal die Stimmung des Papstes emeritus wieder. Er wolle sich, wie am
11. Februar angekündigt, dem Dienst an der Kirche im Gebet widmen. Gemeinsam mit Benedikt
XVI. werden sein Sekretär Erzbischof Gänswein und die vier Memores Domini, Mitglieder
einer Schwesterngemeinschaft, die den Papst während seiner Amtszeit betreut hatten,
dort einziehen.